Mitteldeutsche Zeitung: NRW-Wahl/Vorgezogene Neuwahlen Politikwissenschaftler: Kanzler tritt Flucht nach vorn an Holtmann sieht Position Merkels in Union gestärkt
Halle (ots)
Mit dem Vorschlag zu vorgezogenen Neuwahlen im Bund als Reaktion auf die Landtagswahlen in NRW treten Bundeskanzler Gerhard Schröder und die SPD aus Sicht des Politikwissenschaftlers Everhard Holtmann "die Flucht nach vorn" an. "Zum einen, um die nun anstehenden innerparteilichen Konflikte einzudämmen und die Partei in dieser schwierigen Phase hinter sich zu bringen", sagte der Politik- Professor an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Montag-Ausgabe). Auf bessere demoskopische Werte bis zur regulären Bundestagswahl im September 2006 könne die SPD schließlich kaum hoffen. Zum anderen bringe Schröder die Union mit vorgezogenen Neuwahlen in Zugzwang, da diese die Frage der Spitzenkandidatur nun früher lösen müsse als geplant. "Zum dritten will der Kanzler offenbar demonstrieren, dass er trotz der schier ausweglos scheinenden Situation das Heft des Handelns in der Hand behalten kann", sagte Holtmann.
Darüber hinaus sieht Holtmann mit dem Sieg des CDU-Spitzenkandidaten in NRW, Jürgen Rüttgers, die Position von CDU-Chefin Angela Merkel als Parteivorsitzende und als Kanzler-Kandidatin der Union gestärkt. "An ihr führt nun kein Weg mehr vorbei", sagte Holtmann.
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