Mitteldeutsche Zeitung: Opfer verzichten auf Geld Gewalttaten: Nur zehn Prozent der Betroffenen stellen einen Entschädigungsantrag
Halle (ots)
In Sachsen-Anhalt verzichten viele Opfer einer Gewaltstraftat auf eine mögliche Entschädigung. Nur etwa zehn Prozent der Betroffenen stellen einen entsprechenden Antrag, sagte Sabine Maiwald, Referatsleiterin im Landesverwaltungsamt. Das schreibt die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Samstagausgabe). Die Behörde ist zuständig für die Bewilligung von Leistungen nach dem Opferentschädigungsgesetz. "Menschen, die bei einer Gewaltstraftat gesundheitlich geschädigt werden, können Anspruch auf Entschädigung geltend machen, weil es dem Staat nicht gelungen ist, seinen Bürger vor der Straftat zu schützen", sagte Maiwald. Im vergangenen Jahr gingen im Landesverwaltungsamt lediglich 668 Anträge ein, während nach Angaben des Landeskriminalamtes im gleichen Zeitraum mehr als 7100 Menschen Opfer einer Gewaltstraftat wie Körperverletzung, sexueller Missbrauch, Totschlag oder Mord wurden. Der Grund: Die gesetzlichen Möglichkeiten sind kaum bekannt. Mit Faltblättern, die in Krankenhäusern und auf Polizeidienststellen ausgelegt werden, versucht das Landesverwaltungsamt die Betroffenen, aber auch die Ersthelfer zu informieren.
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