Mitteldeutsche Zeitung: Gestiegene Zahl von gerichtlich angeordneten Betreuungen Immer mehr Betreuungen angeordnet
Halle (ots)
Die Zahl gerichtlich angeordneter Betreuungen ist in Sachsen-Anhalt in den vergangenen fünf Jahren drastisch gestiegen, um 10.000 auf nun 44.000 Fälle. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Freitagausgabe). "Die Bürger werden immer älter, dadurch steigt automatisch die Zahl der Fälle", sagte Justizministerin Angela Kolb (SPD). Betreut werden meist ältere Bürger, die etwa aufgrund von Altersdemenz nicht mehr in der Lage sind, sich selbst um ihre Angelegenheiten zu kümmern. Die Betreuer müssen von einem Amtsgericht eingesetzt werden und bekommen umfangreiche Vollmachten. Sie können über Konto und Vermögen der Betroffenen verfügen, übernehmen Behördengänge und können auch die Einweisung in ein Pflegeheim veranlassen. Laut Kolb wird die staatliche Betreuung nötig, weil viele Betroffene nicht vorgesorgt und im Vorfeld keinen Betreuer ernannt haben. In vielen Fällen könnten sich auch die Kinder nicht um ihre Eltern kümmern. "Viele Söhne und Töchter leben zu weit weg, etwa im Westen", so Kolb. Die staatliche Betreuung und die Gerichtsverfahren kosten das Land laut Kolb 26 Millionen Euro in diesem Jahr, elf Millionen mehr als 2001.
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