Mitteldeutsche Zeitung: zu Verbotsdikussion
Halle (ots)
Knapp 40 Jahre nach der 68er-Revolution ist der Glaube an den mündigen Bürger selbst bei jenen schwach ausgeprägt, die wie die Grünen den Abschied von traditionellen Familien- und Rollenmodellen vorangetrieben haben. Wer heute ein Tempolimit auf Autobahnen, das Verbot von Stand-by-Schaltungen an der Stereoanlage oder dem Verkauf von Alkohol an Minderjährige verlangt, ruft nach dem Staat als Ordnungsmacht. Die gegenwärtige Verbotsdiskussion gleicht einer kollektiven Bankrotterklärung. Politiker täuschen engagiertes Handeln vor. Der einzelne Bürger will am liebsten zu seinem Glück gezwungen werden. Die Autorität des Staates soll und muss offensichtlich an die Stelle von Überzeugungsarbeit und gelebten Vorbildern treten.
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