Alle Storys
Folgen
Keine Story von Stuttgarter Zeitung mehr verpassen.

Stuttgarter Zeitung

Stuttgarter Zeitung: SPD-Bundespräsidentenkandidatin Gesine Schwan: "Fühle mich von der SPD-Führung immer sehr gut unterstützt"

Stuttgart (ots)

Die SPD-Kandidatin für die
Bundespräsidentenwahlen, Gesine Schwan, hat ihrer Ansicht nach die 
volle Rückendeckung der Parteiführung. "Ich habe mich von Franz 
Müntefering und Frank-Walter Steinmeier immer sehr gut unterstützt 
gefühlt", sagte sie im Interview der "Stuttgarter Zeitung" 
(Dienstagausgabe). "Von Peer Steinbrück sowieso, mit dem ich ein 
intellektuell vergnügliches Einvernehmen habe. Er unterstützt mich 
ohne jedes Wenn und Aber." Sie sei dankbar für die Unterstützung aus 
der Parteizentrale.
Zudem kündigte Schwan an, dass sie von den führenden Linken Oskar 
Lafontaine und Gregor Gysi zu einem Fraktionsgespräch eingeladen 
worden sei. Bei einem Bildungskongress der Linkspartei werde sie das 
Hauptreferat halten. Sie habe aber bisher nicht die Befürchtung 
erfüllt, die Linke besonders zu hofieren. "Ich buhle nicht um deren 
Stimmen -  ich buhle um gar nichts, weil das meiner Selbstachtung 
zuwider wäre."
Zudem bekräftigte Schwan ihre indirekte Kritik an der Amtsführung 
von Horst Köhler. "Wir dürfen den Graben zwischen Politik und 
Gesellschaft, der auch als Parteienverdrossenheit bezeichnet wird, 
nicht vertiefen, sondern müssen ihn aktiv überwinden", sagte sie. 
"Sonst steht eine Erosion der Demokratie als reale Gefahr bevor." 
Schwan war in den vergangenen Tagen wegen ihrer Vorwürfe gegen Köhler
aus den Reihen der Union unter Beschuss geraten. Nun bekräftigte sie 
ihr abweichendes Amtsverständnis, vermied aber eine direkte Kritik an
Köhler. Ein Bundespräsident dürfe nicht suggerieren, dass das Volk 
einen Anwalt gegenüber der Politik brauche, erläuterte sie. Es komme 
aber darauf an zu zeigen, dass die Bürger eine Mitverantwortung dafür
tragen, wenn die Parteien besser werden sollen, indem sie sich 
engagieren.
Zudem rief Schwan die Parteien dazu auf, die Wahl am 23. Mai nicht
zu instrumentalisieren, sondern nach der Persönlichkeit zu 
entscheiden. "Unter dieser Bedingung hätte ich gute Chancen", sagte 
sie. In einem möglichen dritten Wahlgang rechnet sie mit den Stimmen 
der Linkspartei. Erfahrungsgemäß gebe es bei Bundespräsidentenwahlen 
keine eindeutige Übereinstimmung zwischen der Fraktionsstärke und den
abgegebenen Stimmen, sagte die SPD-Kandidatin. "Deswegen ist da ganz 
viel offen."

Pressekontakt:

Stuttgarter Zeitung
Redaktion
Telefon: 0711-7205-1171

Original-Content von: Stuttgarter Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Stuttgarter Zeitung
Weitere Storys: Stuttgarter Zeitung