Stuttgarter Zeitung: Sana-Vorstand zeichnet düstere Prognose
Stuttgart (ots)
In der Debatte um die finanzielle Schieflage der kommunalen Krankenhäuser hat sich Thomas Lemke, Finanzvorstand der Sana AG, Ismaning, zu Wort gemeldet. In der Stuttgarter Zeitung (Ausgabe vom Dienstag) sagt Lemke ein weiter beschleunigtes Krankenhaussterben voraus. Die Gründe dafür seien hohe Bettenüberkapazitäten, die in den 70er-Jahren geschaffen worden seien, sowie die Wirkungen der 2003 eingeführten, auf Wettbewerb angelegten Fallpauschale. Viele Kommunalpolitiker hätten die Entwicklung zu spät erkannt. Die Bundesländer verschärften die Misere, indem sie Fördermittel zur Modernisierung von Krankenhäusern immer weiter gekürzt hätten. "Wir laufen Gefahr, die Grundlagen unseres Krankenhauswesens massiv anzugreifen und den wirtschaftlichen Druck auf die Kliniken ins Unermessliche zu steigern", so Lemke.
Die Sana AG ist mit einem Jahresumsatz von 1,6 Milliarden Euro der viertgrößte private Klinikbetreiber in Deutschland. Zuletzt hat das Unternehmen die Mehrheitsanteile an der kommunalen Krankenhausgesellschaft Biberach übernommen.
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