Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Syrien/Bundesregierung
Stuttgart (ots)
Wieder wächst die Sehnsucht nach einem chirurgisch präzisen Militärschlag. Und obwohl ein solcher noch nie gelang, sieht es so aus, als sei US-Präsident Barack Obama bereit, sich auf ein derart irrwitziges Abenteuer einzulassen.
Einmal mehr ist es Deutschland, das sich zwar empört zeigt, aber gleichwohl zur Zurückhaltung mahnt. Das ist gut so, wird aber schwer durchzuhalten sein, denn Deutschland will im diplomatischen Spiel bleiben, anders als 2011. Damals verschlief Außenminister Westerwelle die Kehrtwende der Vereinigten Staaten im Sicherheitsrat. Deutschland enthielt sich, als die USA gemeinsam mit Frankreich und Großbritannien Militärschläge gegen Libyens Machthaber Gaddafi ermöglichten. Das soll nicht wieder vorkommen. Kanzlerin Merkel wird Position beziehen müssen, sollten US-Marschflugkörper Assads Stellungen attackieren. Sie wird dann unter vielen schlechten Lösungswegen den besten zu wählen haben - im Wahlkampf eine alles andere als dankbare Aufgabe.
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