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Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Weihnachten

Stuttgart (ots)

Auch nüchterne Naturen müssen zugeben, dass an Weihnachten das Bedürfnis wächst, Antworten auf die existenziellen Fragen des Lebens zu bekommen. Deshalb pilgern in die Gottesdienste die Massen, die man sonst in den Kirchen nicht sieht. Zwar spielt dabei die Gewohnheit eine Rolle und der Wunsch, Kindheitserinnerungen wieder zu beleben oder die Familienfeier religiös zu verzieren. Doch das reicht als Erklärung nicht. Viele Menschen spüren wohl, dass diese Welt nicht alles ist, nicht alles sein darf. Nicht den Leistungsstarken, Reichen und Mächtigen gehört die Zukunft, sondern allen, die sich für Liebe, Frieden und gerechte Strukturen engagieren. Für Skeptiker ist das nur fauler Zauber und Illusion. Und für aufgeklärte Zeitgenossen ist die Botschaft ja wirklich eine Zumutung. Doch der Glaube ist nicht nur eine Sache des Verstandes. An Weihnachten hat er die Chance, auch die Herzen zu erreichen.

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