Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu ZF Friedrichshafen
Stuttgart (ots)
Dass der Vorstandschef Stefan Sommer den Autozulieferer ZF Friedrichshafen verlassen würde, war seit einiger Zeit klar. Die letzten Zweifel wurden ausgeräumt, als der langjährige Aufsichtsratschef Giorgio Behr noch nicht einmal mehr die letzten drei Monate seiner regulären Amtszeit bleiben wollte, sondern Hals über Kopf das Unternehmen verließ, um nicht an der Demontage Sommers mitwirken zu müssen. Nun geht also der Vorstandsvorsitzende, der am Ende des erfolgreichsten Jahres der Firmengeschichte mit einer dürren Pressemitteilung verabschiedet wird. Damit steht der Friedrichshafener Oberbürgermeister Andreas Brand, die treibende Kraft hinter dem Rauswurf, der nicht so genannt werden darf, vor einem Scherbenhaufen. Idealerweise muss er in der Aufsichtsratssitzung am nächsten Dienstag einen Nachfolger für Sommer präsentieren. Doch welcher ambitionierte Manager will sich den Führungsjob in Friedrichshafen antun, in einem Unternehmen, in dem sowohl über die strategische Ausrichtung als auch über die Kompetenzen der unterschiedlichen Gremien gestritten wird?
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