Alle Storys
Folgen
Keine Story von Stuttgarter Zeitung mehr verpassen.

Stuttgarter Zeitung

Stuttgarter Zeitung: Verdi-Chef Bsirske zur Tarifrunde im öffentlichen Dienst: Lohnerhöhungen von zwei Komma X Prozent reichen diesmal nicht

Stuttgart (ots)

Vor der entscheidenden Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes von Sonntag bis Dienstag in Potsdam hat Verdi-Chef Frank Bsirske seine Ziele präzisiert. "Lohnerhöhungen von zwei Komma X Prozent wie in den Vorjahren werden unseren Mitgliedern sicher nicht reichen", sagte er im Interview mit "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" (Freitagausgabe). "Der Abschluss muss deutlich über dem liegen, was wir in den Vorjahren erlebt haben."

Die Kritik der Kommunen vor allem an der geforderten Mindestanhebung von 200 Euro weist Bsirske zurück. "Die Arbeitgeber sagen, dass der Lohnabstand auf die Privatwirtschaft in hohen und höchsten Entgeltgruppen am ausgeprägtesten ist", erläutert er. Dort gebe es auch die größten Probleme mit der Wettbewerbsfähigkeit des öffentlichen Dienstes am Arbeitsmarkt. Verdi wolle dem Rechnung tragen. "Gleichzeitig brauchen wir aber auch für die unteren und mittleren Einkommen einen deutlichen Sprung nach oben", so Bsirske. "Das geht mit einem reinen Prozentabschluss nicht." Jetzt sei der richtige Zeitpunkt für kräftige Lohnzuwächse. In Bereichen wie der Altenpflege sei aufgrund des Personalmangels und auch wegen zu geringer Löhne schon die Versorgungssicherheit gefährdet.

"Sollten die Arbeitgeber weiter mauern und auf Konfrontation setzen, werden wir entsprechend reagieren", droht der Verdi-Chef mit einer weiteren Verschärfung der Streiks. Vom neuen Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) erwartet er nicht weniger Entgegenkommen als von dessen Vorgänger. "Ich habe Thomas de Maizière als harten, aber fairen Gesprächspartner erlebt, mit dem man konstruktiv verhandeln konnte. Das sollte sich mit Horst Seehofer nicht ändern", sagte Bsirske. "Ich wäre überrascht, wenn der neue Innenminister jetzt auf einen harten Konfrontationskurs und auf Konflikteskalation setzen würde." Mit der guten wirtschaftlichen Situation würde sich das "in keiner Weise vertragen".

Pressekontakt:

Stuttgarter Zeitung
Redaktionelle Koordination
Telefon: 0711 / 72052424
E-Mail: spaetdienst@stzn.de
http://www.stuttgarter-zeitung.de

Original-Content von: Stuttgarter Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Stuttgarter Zeitung
Weitere Storys: Stuttgarter Zeitung
  • 12.04.2018 – 20:03

    Stuttgarter Zeitung: Kommentar zur Reform der Eurozone

    Stuttgart (ots) - Nach den Vorstellungen vieler Europäer besteht der Fortschritt darin, neue Geldtöpfe bereitzustellen. Ob es um den Europäischen Währungsfonds geht, um ein neues Budget für die Eurozone oder eine europäische Einlagensicherung - so soll Europa weiterentwickelt werden. Aus Brüssel, Paris und Rom wächst der Druck, Deutschland solle in den nächsten Monaten eiligen Reformen zustimmen. Bei genauer ...

  • 11.04.2018 – 19:44

    Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Trumps Drohung eines Raketenangriffs

    Stuttgart (ots) - Die Bilder der qualvoll erstickten Menschen sind furchtbar, der Gedanke an den Einsatz von Giftgas gegen das eigene Volk kaum zu ertragen. Insofern kann man Donald Trump ausnahmsweise nicht widersprechen, wenn er fordert, die Weltgemeinschaft dürfte den Angriff auf die syrischen Rebellenenklave Ost-Ghuta nicht durchgehen lassen. Doch öffentliche ...

  • 05.04.2018 – 21:58

    Stuttgarter Zeitung: Kommentar zur Freilassung von Puigdemont

    Stuttgart (ots) - Das Oberlandesgericht in Schleswig hat umsichtig und fair entschieden: Carles Puigdemont darf ausgeliefert werden, kommt aber vorerst auf freien Fuß. Vor allem aber: Der katalanische Separatistenführer darf nicht an die Spanier überstellt werden, wenn diese ihn wegen Rebellion anklagen wollen. Insofern wurden die Mahnungen vieler Rechtsexperten erhört. Dies könnte Puigdemont bis zu 25 Jahre Haft ...