Alle Storys
Folgen
Keine Story von Stuttgarter Zeitung mehr verpassen.

Stuttgarter Zeitung

Stuttgarter Zeitung: Rechnungshof hält Behörden-Modernisierung für teuren Fehlschlag

Stuttgart (ots)

Der Landesrechnungshof fällt ein vernichtendes
Urteil über die groß angelegte Einführung betriebswirtschaftlicher 
Methoden in den Landesbehörden. Trotz eines Aufwandes von 220 
Millionen Euro und laufender jährlicher Kosten von 30 Millionen Euro 
habe die angebliche Jahrhundertreform "noch keines ihrer Ziele 
umfassend erreicht", heißt es in einem internen Prüfbericht, der der 
Stuttgarter Zeitung vorliegt. Die so genannten Neuen 
Steuerungsinstrumente (NSI) wie Controlling oder 
Kosten-Leistungs-Rechnung hätten "kaum positive Wirkungen in Bezug 
auf die Effektivität und die Effizienz der Landesverwaltung 
entfaltet".
Es habe sich vielmehr gezeigt, dass Methoden aus der Wirtschaft nur 
schwer auf die Behörden zu übertragen seien. Für gescheitert hält der
Rechnungshof die Absicht, das Millionenprojekt über Einsparungen bei 
Personal und Sachkosten zu finanzieren. Die Rechnung zur Amortisation
habe sich "als völlig unzutreffend erwiesen". Anstelle der 
ursprünglich geplanten 3500 Stellen seien erst 51 Stellen abgebaut 
worden. Eine Ursache des Fehlschlags sehen die Prüfer darin, dass die
neuen Instrumente entgegen vielen Warnungen flächendeckend eingeführt
wurden. Auch die Verwaltungsreform des früheren Ministerpräsidenten 
Erwin Teufel habe das von ihm selbst initiierte Vorhaben untergraben.
Als Konsequenz empfiehlt der Rechnungshof, die 
betriebswirtschaftlichen Methoden nur noch in Kernbereichen der 
Verwaltung weiterzuführen. Keinesfalls dürfe das Projekt nach der 
Devise "Augen zu und durch" fortgesetzt werden.

Rückfragen bitte an:

Stuttgarter Zeitung
Redaktion

Telefon: 0711-7205-1125

Original-Content von: Stuttgarter Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Stuttgarter Zeitung
Weitere Storys: Stuttgarter Zeitung