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TIMOCOM Transportbarometer: Negative Stimmung trotz positiver Aussichten für den Transportmarkt 2025? (DE)

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TIMOCOM Transportbarometer: Negative Stimmung trotz positiver Aussichten für den Transportmarkt 2025?

Saisonal bedingter Rückgang der Frachtangebote in Q4, aber deutlich über Vorjahresniveaus und gute Prognosen für den europäischen Straßengüterverkehr.

Das Jahr 2024 endete mit einem saisonal bedingt leicht abnehmenden Angebot an Frachten, doch der Transportbedarf in Europa ist und bleibt hoch. Wer zwischen den Jahren noch LKW-Transporte suchte, musste etwas tiefer in die Tasche greifen und höhere Preise bieten. 2025 werden die Kosten für den Straßengüterverkehr und damit auch die Transportpreise weiter ansteigen.

Zum Jahresende erreichte das Verhältnis von Fracht zu Laderaum keine Balance: Der Frachtanteil lag bis einschließlich Dezember über 70% und überwog das zur Verfügung stehende LKW-Angebot. Im 4. Quartal 2024 gab es europaweit 79% mehr Frachtangebote als im Vorjahresquartal. Die enorme Nachfrage hat im gesamten Jahr 2024 fast zu einer Verdoppelung der eingestellten Frachtofferten auf dem Spotmarkt des TIMOCOM Marktplatzes geführt (+92%). Nach Analysen von Transport Intelligence Ltd. befeuerten Branchen wie E-Commerce, Produktion und Einzelhandel diese Nachfrage, da Unternehmen ihre Lagerbestände auffüllten und Waren über die Grenzen hinweg transportierten.

Der Transportmarkt in Deutschland

Im gesamten Jahr 2024 konnten im deutschen Binnenverkehr insgesamt 70% mehr Frachteingaben als noch 2023 registriert werden. Innerhalb Deutschlands konnte in Q4 trotz der stagnierenden wirtschaftlichen Entwicklung ein Plus von 59% mehr Frachtangeboten gegenüber dem Vorjahresquartal verbucht werden. „Einige Speditionen und Frachtführer konnten von dem Weihnachtsgeschäft profitieren, insgesamt schaut der Bereich Transport und Logistik aber pessimistisch auf die kommenden Monate“, sagt Gunnar Gburek, Head of Business Affairs bei TIMOCOM. Laut ifo-Institut rechnet nur jedes achte Unternehmen in Deutschland 2025 mit besseren Geschäften.

12% weniger Laderaumangebote als im Vorjahr

2024 haben die auf dem Marktplatz von TIMOCOM eingestellten Laderaumangebote im Vergleich zum Vorjahr 12% abgenommen. Gründe sind u.a. der längst bekannte Fahrermangel, der die Kapazitäten aktuell begrenzt, aber auch die gestiegenen Kosten, die nicht weitergegeben werden können. Im zurückliegenden Quartal gab es im nachfragestarken Oktober zwar ein Plus an Laderaum im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres (+6%), unterm Strich gab es im 4. Quartal jedoch insgesamt 3% weniger LKW im Marktplatz von TIMOCOM als im Vorjahresquartal.

Nach Umfragen des Instituts für Wirtschaft (IW) planen nur Unternehmen aus sieben Branchen, dieses Jahr neue Mitarbeiter einzustellen. Darunter unter anderem Speditionen, die ihre Personalressourcen ausbauen wollen. „Die Hoffnung der Transportunternehmen auf bessere Geschäfte wiegt demnach höher als die allgemeine zurückhaltende konjunkturelle Stimmung“, folgert Gunnar Gburek.

Gefragte Verkehrsmittel im Straßengüterverkehr 2024

Unter den 2024 am häufigsten in Frachtangeboten geforderten Transporteinheiten stehen Curtainsider bzw. Tautliner mit Abstand an erster Stelle. In 60,3% der Frachtangebote wurden diese Sattelaufliegertypen in Frachtangeboten im vergangenen Jahr angefragt. An zweiter Stelle stehen mit 18,6% Megatrailer bzw. Jumbo-LKW, dicht gefolgt von Thermotrucks und Kühlaufliegern mit 13,2%.

Angebotspreise und Preisvorschläge vor Jahreswechsel auf hohem Niveau

Das geringe Laderaumangebot macht verfügbare LKW-Kapazitäten zu einem wertvollen Gut. In der Logistikbranche wird hart um Preise verhandelt. Je nach Entfernung und Anforderungen schwanken die Verfügbarkeiten und damit der Angebotspreis der Auftraggeber sowie die Preisvorschläge potenzieller Auftragnehmer. Im vierten Quartal war dies sehr deutlich zu beobachten. Die angebotenen Transportpreise von Oktober bis Weihnachten lagen im Wochendurchschnitt europaweit zwischen 1,44 €/km und 1,74 €/km und stiegen in den letzten beiden Dezemberwochen um ca. 20% gegenüber den Vorwochen an. Wer also kurz vor dem Fest oder an den Tagen zwischen Weihnachten und Silvester noch einen LKW mit Fracht losschicken wollte, der musste etwas mehr bieten. Die Angebotspreise sind europaweit im Durchschnitt bis zu 16,5% gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen. Der geforderte Preis von Transporteuren lag durchschnittlich bis zu 18% höher als im Vorjahresquartal. Innerhalb Deutschlands lagen die Transportpreise durchschnittlich zwischen 1,60 €/km und 1,86 €/km. Mit dazu beigetragen haben die zuletzt wieder gestiegenen Kosten für Diesel.

Ausblick auf das laufende Jahr 2025

Für das erste Quartal 2025 ist weiterhin von einem hohen Transportbedarf am Spotmarkt auszugehen, da insbesondere langfristige Vertragsbeziehungen aufgrund der unsicheren Zukunft gemieden werden. Das Fracht-Laderaum-Verhältnis wird voraussichtlich nicht unter 65:35 fallen. „Aufgrund der dieses Jahr einen Monat später liegenden Osterfeiertage wird der Bedarf erst wieder zum April anziehen, sodass der Frachtanteil dann über 70% steigen wird“, prognostiziert Gunnar Gburek von TIMOCOM. „Die Transportpreise werden mit steigender Nachfrage ebenfalls zulegen, nicht zuletzt, um die deutlich gestiegenen Kosten der CO2- und Maut-Abgaben zu kompensieren.

Die Analysten von Transport Intelligence erwarten für 2025, dass der europäische Straßengüterverkehr insgesamt real um 2,0% wachsen und einen Wert von über 436 Mrd. € erreichen wird. „Insgesamt sieht es also nicht ganz so düster aus für den europäischen Transportsektor. Ob allerdings die deutschen Logistiker, die hauptsächlich inländisch unterwegs sind, davon profitieren werden, ist fraglich, da hier aktuell Stagnation angesagt ist“, so Gunnar Gburek.

Mehr Informationen zur aktuellen Lage am Transportmarkt und das Transportbarometer sind im Newsroom auf www.timocom.de zu finden. Aktuelle Veränderungen der Frachtangebotszahlen auf ausgewählten europäischen Routen stehen Interessenten zudem im Transportbarometer Report zur Verfügung.

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