Nur auf jedem zweiten Internet-Marktplatz wird wirklich elektronisch gehandelt
Hamburg (ots)
Business-to-Business-Marktplätze (B2B) werden den aktuellen Markterfordernissen meistens nicht gerecht. Ob das für 2001 europaweit prognostizierte B2B-Umsatzpotenzial von 159 Milliarden Dollar realisiert werden kann, ist daher fraglich. Deutschland soll - so die Marktanalysten - mit rund 20 Milliarden Dollar Umsatz im Jahr 2003 der Spitzenreiter in Europa sein. Doch auch hier gilt: Die Realität auf vielen B2B-Marktplätzen lässt noch zu viele Kundenwünsche offen. Ein Großteil unterstützt die Kunden nur unzureichend auf ihrem Weg zum Geschäftsabschluss. Zu diesem Ergebnis kommt eine B2B-Studie der Mummert + Partner Unternehmensberatung.
Nur 15 Prozent der untersuchten B2B-Marktplätze bieten dem Nutzer in allen wichtigen Geschäftsphasen wirklich zufrieden stellende Unterstützung an. Mehr als die Hälfte unterstützt wesentliche Phasen der Geschäftsabwicklung überhaupt nicht. Jeder zweite Marktplatz ist lediglich ein Treffpunkt, obwohl technisch mehr möglich wäre. Vereinbarung und Abwicklung von Transaktionen bleiben oft der Kreativität der Partner überlassen. Wer im Internet zu einem Handelsabschluss kommen will, muss am Ende doch häufig auf das Telefon, die Post oder das Fax zurückgreifen. Unabhängig davon kostet die Nutzung nahezu aller B2B-Marktplätze Geld.
Bei der Marktplatzgestaltung verlassen sich die untersuchten Branchen auf sich selbst. Partnerschaften zur Durchführung der einzelnen Geschäftsphasen werden von den untersuchten Unternehmen selten eingegangen. Die Folge: Es treten viele Marktplatzbetreiber selbst als Vertragspartner auf. Sie organisieren in diesem Zusammenhang beispielsweise die Logistik oder sichern mithilfe von TradeSafe-Services - Ware erst nach Bezahlung - die Transaktionen ab.
Obwohl drei von vier Finanzdienstleistern sich in ihren Internetauftritten schon jetzt an Firmenkunden wenden, nutzen Banken und Versicherungen die Potenziale der B2B-Marktplätze nur verhalten. Dabei bieten diese nicht nur für Angebote rund um die Zahlungsabwicklung eine gute Vermarktungsplattform. Die Mummert + Partner-Experten haben im Rahmen der Studie mögliche Szenarien für Finanzdienstleister entwickelt, als Betreiber oder Initiator von Marktplätzen, als Sponsor, Investor oder Dienstleister am Marktplatz aktiv zu werden.
Aufgrund des zu erwartenden Imagegewinns liegt für Banken die Rolle des Initiators oder Sponsors eines Marktplatzes nahe. Den Versicherern werden gute Chancen eingeräumt, als Betreiber von E-Commerce-Marktplätzen aufzutreten. Die Kundennähe auf einer solchen Plattform erlaubt ihnen im Schadensfall eine gezielte Einflussnahme. Sie können die Geschäftsprozesse auf dem Marktplatz je nach Schwerpunktsetzung begleiten (Transport, Kredit, Haftpflicht etc.).
Ein optimal arbeitender B2B-Marktplatz muss den gesamten Prozess von der Informationsphase bis hin zur Lieferung begleiten. Dabei sollte er benutzerfreundlich aufgebaut sein und auf Anfrage jederzeit die wichtigsten Informationen über den Platz selbst sowie seine Bedienung und die geltenden allgemeinen Geschäftsbedingungen anzeigen. Kommt es zum Vertragabschluss, sollte der Marktplatz Begleitservices wie Finanzierung und Versicherung anbieten. Auch die gesamte Abwicklung - Organisation der Logistik, Rechnungsstellung und Zahlung - muss elektronisch durchgeführt werden. Die Mummert + Partner Unternehmensberatung hat im Rahmen der Studie ein Modell für einen virtuellen prozessorientierten Marktplatz entwickelt, der einen durchgängigen elektronischen Handel ermöglicht.
Die Studie der Mummert + Partner Unternehmensberatung wurde in Zusammenarbeit mit dem ersten deutschen Lehrstuhl für E-Commerce von Prof. Dr. Bernd Skiera an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main erstellt. Untersucht wurde ein Querschnitt von 20 globalen, auch für deutsche Unternehmen zugänglichen B2B-Marktplätzen. Die Auswahl umfasste sowohl die Sektoren Industrie, Landwirtschaft, Gesundheit, Finanzen als auch die horizontalen Querschnittsmärkte. In Europa gibt es zurzeit 200 virtuelle Marktplätze bei einer Wachstumsrate von 40 Prozent.
Für Rückfragen steht Ihnen zur Verfügung: Mummert + Partner Unternehmensberatung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Jörg Forthmann Tel.: 040/227 03-396
Die Presselounge von Mummert + Partner finden Sie im Internet unter www.mummert.de.
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