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Stimmung in den Banken hellt sich auf

Hamburg (ots)

Nach ersten positiven Anzeichen hellt sich die
Stimmung in der deutschen Bankenbranche inzwischen nachhaltig auf.
Knapp jeder dritte Banker erwartet, dass sich die Geschäfte der
Institute in den kommenden drei Jahren besser entwickeln als die
gesamte deutsche Wirtschaft. Das zeigt der „Branchenkompass
Kreditinstitute“, eine aktuelle Studie der Unternehmensgruppe Steria
Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.
Basis der Studie ist eine Forsa-Umfrage unter 100 Top-Managern der
Branche. Nur gut jeder zehnte Befragte meint, dass die
Kreditwirtschaft unterdurchschnittlich abschneidet. Die Hälfte geht
davon aus, dass sich die Branche bis zum Jahr 2007 im selben Tempo
entwickeln wird wie die Gesamtwirtschaft.
Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich, dass die Unterschiede bei den
einzelnen Segmenten weniger deutlich hervortreten. Klar ist aber der
Trend, dass Sparkassen und Genossenschaftsbanken skeptisch bleiben:
Beide Verbünde müssen um den Erhalt ihrer Position als Marktführer
kämpfen und verlieren wichtige Marktanteile an Direktbanken und
Finanzvertriebe, so die Studie.
Deutlich optimistischer sind im Unterschied dazu die Kreditbanken,
zu denen Steria Mummert Consulting die privaten Banken ohne
Großbanken zählt. Auch Institute, die vor allem im
Firmenkundengeschäft aktiv sind, legen Zuversicht an den Tag. Während
unter den Privatkundenbanken weniger als 30 Prozent ein
überdurchschnittliches Abschneiden erwarten, sind es unter den
Firmenbanken mehr als 40 Prozent.
Größte Herausforderung der Geldinstitute ist in den nächsten drei
Jahren der zunehmende Wettbewerb, vornehmlich durch Versicherer und
freie Finanzvertriebe. Zwei von fünf Bankmanagern nennen die
Konkurrenzsituation in offener Fragestellung spontan als größte
Herausforderung. Vor zwei Jahren lag der Anteil noch bei lediglich 18
Prozent.
Geplante Kostenmaßnahmen der Kreditinstute:
Kostensenkung/ -effizienz: 35 Prozent
Personalentwicklung: 26 Prozent
Vertriebsverbesserung: 25 Prozent
Produkt-, Vertriebsverbesserung: 20 Prozent
Neustrukturierung: 17 Prozent
Beratungsqualität: 15 Prozent
Risikomanagement: 10 Prozent
Kooperationen: 8 Prozent
Besonders scharf ist der Wettbewerb für Banken mit dem Schwerpunkt
auf Privatkunden (44 Prozent). Die Bankenaufsicht rückt als
Herausforderung von der fünften an die zweite Stelle. 27 Prozent der
Befragten sehen hier den größten Handlungsbedarf. Im Vorjahr waren es
erst 15 Prozent.
Gegen diese Herausforderungen wollen die Entscheider vor allem
angehen, indem sie die Kosten senken und die Effizienz steigern. Gut
jeder dritte setzt auf Kostensenkung. Die Pläne der Geldinstitute
bedeuten einen weiteren Personalabbau. Im Durchschnitt dürfte er
moderat ausfallen. Dennoch stehen alle Institute weiterhin unter dem
Druck, mit weniger Personal mehr erreichen zu müssen. Die Folge: Ein
gutes Viertel der Befragten investiert verstärkt in die
Personalentwicklung. Auch die Verbesserung des Vertriebs steht hoch
oben auf der Agenda sowie ein stärkeres Management der
Kundenbeziehungen.
Die Folge: Die Banken werden in den kommenden drei Jahren für den
Vertrieb mehr ausgeben als bisher. Im Durchschnitt ist mehr als jeder
vierte Euro der Investitionen hierfür reserviert, während in der
Dreijahresplanung des Vorjahres nur 21,6 Prozent vorgesehen waren.
Insgesamt wollen 70 Prozent der Institute mehr investieren als im
Vorjahr. Neben dem Vertrieb ist ihnen das Kundenmanagement wichtig:
Dieser Posten steigt von 13,1 auf 15,7 Prozent der Investitionen.
Insgesamt will jedes zweite Institut seine Budgets für das
Kundenmanagement ausweiten.
Wer es nicht schafft, sich rechtzeitig solide aufzustellen, wird
laut Studie auf Fusionen angewiesen sein: Bis zum Jahr 2007 wird sich
die Bankenbranche in Deutschland weiter konsolidieren. Von den 100
befragten Banken planen in den kommenden drei Jahren 43 Investitionen
in Fusionen und Übernahmen. 40 dieser Institute wollen bis dahin mit
anderen Instituten fusionieren. Am stärksten ist der Trend zur
Verschmelzung – was nur noch wenig überrascht – mit 56 Prozent im
Sektor der Genossenschaften zu spüren.
Seit 1990 hat sich die Zahl der Genossenschaften in Deutschland
mehr als halbiert. Im selben Zeitraum schrumpfte die Zahl der
Sparkassen um 40 Prozent. Auch die Kreditbanken haben umstrukturiert:
Jede vierte gibt es nicht mehr. Im Gegenzug wächst der internationale
Wettbewerb kontinuierlich: Die Zahl der Niederlassungen ausländischer
Banken in Deutschland stieg von 60 Instituten im Jahr 1990 auf
derzeit 84.

Kontakt:

Pressesprecher
Jörg Forthmann
Telefon: 040 / 227 03-7787
Fax: 040 / 227 03-7961
Email: Joerg.Forthmann@mummert.de
Internet: www.mummert-consulting.de

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