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Rheinland-Pfalz: Krankenstand der Beschäftigten sinkt auf Rekordtief

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Die Beschäftigten aus Rheinland-Pfalz fehlten im ersten Halbjahr 2021 so wenig, wie seit Jahren nicht mehr. Insgesamt liegt der Krankenstand mit einem Rückgang von 0,5 Prozentpunkten bei 4,0 Prozent. Lesen Sie mehr in unserer aktuellen Pressemitteilung zum neuen DAK-Gesundheitsreport Rheinland-Pfalz.

Ihr Presseteam der DAK-Gesundheit Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz: Krankenstand der Beschäftigten sinkt auf Rekordtief

  • DAK-Studie zeigt im 1. Halbjahr 2021 12 Prozent weniger Fehltage
  • Homeoffice-geeignete Berufe stark betroffen
  • Mehr psychische Erkrankungen und Rückenleiden

Die Beschäftigten aus Rheinland-Pfalz fehlten im ersten Halbjahr 2021 so wenig, wie seit Jahren nicht mehr. Insgesamt liegt der Krankenstand mit einem Rückgang von 0,5 Prozentpunkten bei 4,0 Prozent. Das bedeutet, dass an jedem Tag durchschnittlich 40 von 1.000 rheinland-pfälzischen Beschäftigten krankgeschrieben waren. Der historisch niedrige Krankenstand hängt mit dem massiven Rückgang von Atemwegserkrankungen zusammen (minus 70 Prozent). Das geht aus der aktuellen Krankenstands-Analyse der DAK-Gesundheit für Rheinland-Pfalz hervor. Die Kasse sieht die geltenden Abstands- und Hygienemaßnahmen während der Pandemie als Ursache. Der Rückgang betrifft die Mehrheit der Berufsgruppen, zeigt sich jedoch besonders dort, wo die Beschäftigten vermehrt im Homeoffice arbeiten konnten. Während Fehltage wegen Atemwegserkrankungen weniger wurden, verzeichneten Muskel-Skelett-Erkrankungen und psychische Leiden einen Anstieg. Sie gehören weiterhin zu den wichtigsten Ursachen für Krankschreibungen.

Laut Studie der DAK-Gesundheit hatten die Beschäftigten im ersten Halbjahr 2021 insgesamt 12 Prozent weniger Fehltage als im Vorjahreszeitraum. Besonders deutlich ist der Rückgang bei Berufen, die verstärkt ins Homeoffice abgewandert sind: So hatten beispielsweise Beschäftigte in Recht und Verwaltung ein Viertel weniger Fehltage als im ersten Halbjahr 2020. Auch die Unternehmensführung und -organisation verzeichnet ein Minus von rund 18 Prozent. „Wir sehen, dass Homeoffice und verstärkte Hygienemaßnahmen sich positiv auf den Krankenstand ausgewirkt haben. Sie schützen nicht nur vor Corona. Auch gewöhnliche Erkältungserreger werden seltener übertragen“, sagt Michael Hübner, Leiter der DAK-Landesvertretung Rheinland-Pfalz.

In Berufen mit viel direktem Menschenkontakt war die Entwicklung im ersten Halbjahr 2021 nicht ganz so eindeutig: So verzeichnete beispielsweise das Klinikpersonal einen Rückgang von 13 Prozent, wohingegen Fachkräften in der Altenpflege ein Plus von 17 Prozent bei den Fehlzeiten hatten. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass hier die Anzahl der Fehltage wegen psychischer Erkrankungen stark zugenommen hat. Bis Ende Juni kamen auf 100 DAK-versicherte Altenpflegekräfte 251 Fehltage wegen psychischer Diagnosen, 31 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2020. „Die Altenpflege gehört zu den Branchen mit den höchsten Krankenständen“, so Hübner. „Hier ist dringend eine wirksame Entlastung der Beschäftigten notwendig.“

Weniger Atemwegsinfektionen und mehr Rückenprobleme

Auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte kamen im ersten Halbjahr dieses Jahres durchschnittlich 44 Fehltage wegen Atemwegserkrankungen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet das einen Rückgang um 70 Prozent. Während im ersten Halbjahr 2020 Bronchitis und Co. noch die zweithäufigste Ursache für Krankmeldungen waren, rangieren diese aktuell nicht mehr unten den Top-3 Krankheiten, die am häufigsten zu Arbeitsunfähigkeit führen. Die meisten Fehltage wurden im ersten Halbjahr 2021 wegen Rückenleiden oder anderen Muskel-Skelett-Problemen verzeichnet. Mit einem Plus von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verursachten Rücken und Co. ein Viertel des krankheitsbedingten Arbeitsausfalls.

Psychische Erkrankungsfälle im Durchschnitt sehr langwierig

Rund ein Fünftel des krankheitsbedingten Arbeitsausfalls wurde von psychischen Erkrankungen verursacht. Mit 142 Fehltagen je 100 Versicherte fielen sie etwas stärker ins Gewicht als im 1. Halbjahr 2020 (136 Tage/100-Versicherte). Ein durchschnittlicher psychischer Krankheitsfall dauerte in Rheinland-Pfalz unter Corona-Bedingungen 42 Tage und damit 3,2 Tage länger als noch im Vorjahreszeitraum. „Die Pandemie mit allen ihren Begleiterscheinungen hat auf psychische Erkrankungen wie ein Verstärker gewirkt“, so Hübner. „Was uns als Folge aus den Lockdown-Zeiten noch bevorsteht, können wir heute nur schwer abschätzen.“ In der Altenpflege, beim Klinikpersonal aber auch bei Lehrkräften sind Depressionen und andere psychische Leiden schon jetzt die häufigste Ursache für das Fehlen bei der Arbeit. Michael Hübner befürwortet daher Bestrebungen der Politik, für chronisch psychisch Erkrankte besondere Versorgungsformen zu fördern. „Strukturierte Behandlungsprogramme für Menschen mit Depressionen sind in Vorbereitung. Wir brauchen sie so schnell wie möglich.“

Für die Studie hat das Berliner IGES Institut Daten von mehr als 140.000 bei der DAK-Gesundheit versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Rheinland-Pfalz ausgewertet. Eingegangen sind alle Fehlzeiten aus der Zeit von Januar bis einschließlich Juni 2021, für die eine Krankmeldung an die Kasse geschickt wurde.

Anteil an Fehltagen im Halbjahres-Vergleich

Erstes Halbjahr 2021

  1. Muskel-Skelett-System (25,3 Prozent)
  2. Psychische Erkrankungen (19,7 Prozent)
  3. Verletzungen und Vergiftungen (12,3 Prozent)
  4. Atmungssystem (6,1 Prozent)
  5. Unspezifische Symptome (5,2 Prozent)
  6. Nervensystem, Augen, Ohren (4,8 Prozent)
  7. Verdauungssystem (4,8 Prozent)
  8. Neubildungen (4,3 Prozent)
  9. Kreislaufsystem (4,3 Prozent)
  10. Infektionen (2,9 Prozent)

Erstes Halbjahr 2020

  1. Muskel-Skelett-System (20,8 Prozent)
  2. Atmungssystem (18,1 Prozent)
  3. Psychische Erkrankungen (16,6 Prozent)
  4. Verletzungen und Vergiftungen (10,3 Prozent)
  5. Infektionen (4,8 Prozent)
  6. Unspezifische Symptome (4,6 Prozent)
  7. Nervensystem, Augen, Ohren (4,4 Prozent)
  8. Verdauungssystem (4,1 Prozent)
  9. Kreislaufsystem (4,0 Prozent)
  10. Neubildungen (3,8 Prozent)

Freundliche Grüße

Daniel Caroppo

DAK-Gesundheit
Unternehmenskommunikation/Public Relations 

Pressesprecher Baden-Württemberg und Thüringen

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