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Lübecker Nachrichten: DIW-Chef Zimmermann erwartet knapp 2 Prozent Wachstum für 2007

Lübeck (ots)

Die Konjunktur in Deutschland wird 2007 um knapp
zwei Prozent wachsen, die Zahl der Arbeitslosen wird aber im 
Jahresschnitt nicht unter vier Millionen fallen. Das erwartet der 
Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in 
Berlin, Klaus F. Zimmermann. Um die hohe Arbeitslosigkeit wirksam 
bekämpfen zu können, forderte Zimmermann in einem Interview mit den 
"Lübecker Nachrichten" (Freitag-Ausgabe) Bundeskanzlerin Angela 
Merkel "dringend" auf, sich in der Reformpolitik gegen die 
Unions-"Landesfürsten" durchzusetzen und mehr Steuermittel in das 
Gesundheitssystem zu pumpen.
"Ohne eine konsequente Reform der Finanzierung der 
Krankenversicherung werden wir das Hauptproblem für den deutschen 
Arbeitsmarkt, die hohe Strafsteuer auf Arbeit in Form der hohen 
Lohnzusatzkosten, nicht in den Griff bekommen", sagte der 
DIW-Präsident. Um Langzeitarbeitslose wieder in den Arbeitsmarkt 
eingliedern zu können, sollte die Bundesregierung  "den 
eingeschlagenen Weg der Arbeitsmarktreformen konsequent weiter gehen 
und nicht sprunghaft ständig neue Vorschläge machen, die nur 
Aktionismus sind und nichts bringen", sagte Zimmermann und lehnt die 
geplante Einführung eines Kombilohns oder eines Mindestlohns ab. "Da 
entstünden nur neue Subventionsgräber".  Vielmehr müsste bei 
Arbeitnehmern gleich nach der Kündigung  durch effektive frühzeitige 
Förderung und Qualifikation verhindert werden, dass sie überhaupt 
erst Hartz-IV-Empfänger werden.
Zur aktuellen Diskussion über die weitere Reformpolitik erwartet der 
Wirtschaftsforscher, die Regierung werde die Reform der 
Pflegeversicherung und andere dringende Reformthemen nicht mehr 
anpacken - "aus Angst vor dem Wähler, denn 2008 bereiten die Parteien
sich ja schon auf die Bundestagswahl 2009 vor."

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Lübecker Nachrichten
Redaktion cvd
Olaf Bartsch

Telefon: 0451/144 1073

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