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Aus Nitrofen nichts gelernt
foodwatch: Futtermittelindustrie fehlt Gefahrenbewusstsein

Berlin (ots)

Aus dem Thüringer Ministerium für Landwirtschaft,
Naturschutz und Umwelt wurde bekannt, dass ein Thüringer Hersteller
in weitaus größerem Ausmaß als bisher angenommen Dioxin-kontaminierte
Futtermittel in Umlauf gebracht hat. Als Ursache für die Belastung
der Futtermittel mit den hochgiftigen Stoffen gilt die nicht
sachgemäße Brennstoffbeschickung einer Trocknungsanlage für
Futtermittelrohstoffe. Während dies ein spezielles Problem des
Herstellers zu sein scheint, zeugen hingegen der Umgang mit den
Probenbefunden von einem generell fehlenden Problembewusstsein sowohl
auf Produzentenseite als auch auf Seiten der Behörden: "Von
gewachsenener Sensibilität in der Futtermittelbranche nach dem
Nitrofen-Skandal ist nichts zu spüren. Mit den Schlagworten Qualität
und Sicherheit wird gern geworben, aber die Praxis sieht immer wieder
anders aus", kritisiert foodwatch-Sprecher Carsten Direske und
fordert Konsequenzen von Politik und Futtermittelwirtschaft. "Für
grobe Verkehrsregelverstöße gibt es empfindliche Strafen, aber die
Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung durch kontaminierte
Futtermittel wird dagegen wie eine Ordnungswidrigkeit behandelt",
kritisiert er scharf die fehlenden Sanktionen bei Rechtsverstößen.

Pressekontakt:

foodwatch e.V.
Carsten Direske
direske@foodwatch.de
Tel. 030/240 476-19
Fax 030/240 476-26

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