Die Lebenssituation Arbeitsloser verbessern
Trotz Kritik an Hartz IV will die Caritas Arbeitsmöglichkeiten für Langzeitarbeitslose schaffen
Freiburg (ots)
Die Caritas wird Arbeitslosen, die nach der neuen Gesetzgebung nach Hartz IV vom Jahr 2005 an Arbeitslosengeld II beziehen, Arbeitsmöglichkeiten im sozialen Bereich anbieten. Sie will auf diese Weise daran mitwirken, dass die Betroffenen durch eine Tätigkeit, die sinnvoll ist und ihren Fähigkeiten entspricht, besser Zugang zum Arbeitsmarkt finden. Wie dies konkret gestaltet werden kann, müssen die örtlichen Caritasorganisationen in Zusammenarbeit mit den Arbeitsagenturen und den Kommunen abstimmen. Gelungene Beispiele einer solchen Praxis können bereits jetzt die Caritasverbände in Mannheim und Osnabrück vorweisen.
"Im Interesse arbeitsloser Menschen", betont Georg Cremer, der Generalsekretär des katholischen Wohlfahrtsverbandes, "nutzt die Caritas damit Möglichkeiten von Hartz IV - trotz nach wie vor bestehender massiver Kritik an diesem Gesetzeswerk." Die Einwände beziehen sich vor allem auf die schleichende Aushöhlung des Existenzminimums beim Arbeitslosegeld II sowie auf nicht vertretbare Härten für ältere Menschen, die nach einem bereits längeren Arbeitsleben erwerbslos werden.
Dass in vielen Bereichen der sozialen Arbeit ein dringender Bedarf an zusätzlichen Tätigkeiten besteht, die pflegebedürftigen oder auf Hilfe angewiesenen Menschen das Leben erleichtern würden und bei der jetzigen Personalsituation nicht geleistet werden können, steht außer Zweifel. "Allerdings", so Cremer, "müssen diese Arbeitsmöglichkeiten so ausgestaltet werden, dass sie für die Betroffenen eine qualitative Verbesserung ihrer schwierigen Situation darstellen." Zu den zwingenden Bedingungen, die Caritas für ihre Mitwirkung an die Bundesagentur für Arbeit stellt, gehört dass die Betroffenen zwischen mehreren Angeboten auswählen können. Ebenso sollen sie Einarbeitung und Möglichkeiten zur Qualifizierung erhalten. Dadurch sollen die Chancen besonders der jungen Menschen verbessert werden, Zugang zu einer Berufsausbildung oder zum ersten Arbeitsmarkt zu erhalten. Aber auch für ältere Menschen ist es wichtig, ihre Kompetenz und berufliche Erfahrung zu erhalten. Ein entscheidender Gesichtspunkt ist für die Caritas die soziale Begleitung durch qualifiziertes Fachpersonal. Durch umfassende Hilfen sollen sie bei der Bewältigung ihrer oft komplexen Probleme unterstützt werden. "Durch aufbauende soziale Hilfestellungen wollen wir den repressiven Auswirkungen entgegentreten, die Hartz IV besonders für solche Menschen mit sich bringen wird, die in ihrer Leistungsfähigkeit gemindert sind", betont Cremer. Hier sei die Caritas als Anwältin benachteiligter Menschen gefordert.
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