Betriebliche Altersversorgung: Basel II zwingt zum Umdenken
Verband der BVUK unterstützt bei der Auslagerung der Finanzierungsrisiken
Würzburg (ots)
Betriebsrenten können sich durch die neue Baseler Eigenkapitalvereinbarung der Banken - kurz Basel II - zu einem echten Problem entwickeln, warnt der Verband der BVUK. Betriebliche Versorgungswerke e.V., Würzburg. Denn die neue, wesentlich schärfere Bewertung des Kreditrisikos eines Unternehmens zielt auf die Bilanz einer Firma ab, in der die Pensionsrückstellungen zwar steuermindernd, aber bilanzbelastend als Verbindlichkeit verbucht sind. Hohe bilanzielle Verbindlichkeiten aber machen Bankkredite nach den neuen Ratingvorschriften sehr teuer - oder gar unmöglich.
"Angesichts der möglichen Bonitäts-Herabstufung wie im Fall Thyssen- Krupp müssen bilanzpflichtige Unternehmen die Finanzierung ihrer eingegangenen Pensionszusagen künftig umgestalten", rät Wolfgang Fränznick, Vorstand des BVUK-Verbandes. Für die "Sanierung" der Bilanz bietet sich beispielsweise eine Auslagerung und Umdeckung der Versorgungsverpflichtungen an. Dabei kann der Arbeitgeber seine Pensionszusagen entweder en bloc auf einen externen Versorger, wie beispielsweise eine Unterstützungskasse oder einen Pensionsfonds, übertragen und so die Zusage bilanzneutral gestalten - eine Umschichtung, die allerdings sehr schnell zu einem hohem Kapitalabfluss aus dem Unternehmen führt. Alternativ kann das Unternehmen die Rückstellungen für die Pensionsverpflichtungen sukzessive auflösen und den Liquiditätsabfluss auf einen längeren Zeitraum verteilen: Die Pensionszusagen für jüngere Mitarbeiter würden nach und nach umgedeckt, und nur die Versorgung rentennaher Jahrgänge bliebe bilanzbelastend im Unternehmen.
Der Verband als neutraler Interessenvertreter der betrieblichen Altersversorgung bietet Mitgliedern und externen Unternehmen Unterstützung bei dem forcierten Schuldenabbau an. Eine Enthaftung des Unternehmers begünstigt dabei nicht nur die Voraussetzungen für die Kreditaufnahme. Auch im Falle eines Unternehmensverkaufs oder der Nachfolgeregelung ist eine weniger belastete Bilanz hilfreich.
Dass viele Unternehmer die Problematik erkannt haben und sich zunehmend auf die Entgeltumwandlung konzentrieren, zeichnet sich im Markt bereits ab. Während bislang arbeitgeberfinanzierte Direktzusagen mit hohem Finanzierungsrisiko beim Unternehmen dominierten, entscheiden sich Firmen immer häufiger für die bilanzneutrale beitragsorientierte Leistungszusage oder Beitragszusage mit Mindestleistung. Diese Entwicklung verwundert nicht, denn "die klassische Leistungszusage kann nur in einem wachsenden Markt mit mindestens konstanten Gewinnen funktionieren", so Fränznick.
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