COMPUTERBILD-Test zeigt: Steuerspar-Programme rechnen bis zu 1.000 Euro zu Lasten der Nutzer
Hamburg (ots)
COMPUTERBILD testet acht Steuerspar-Programme ab 13 Euro / Bis zu 1.000 Euro Abweichung von DATEV-Musterfällen / Gratis-Programm der Finanzbehörde ELSTER patzt bei Kirchensteuer
Dieses Jahr lohnt sich die Einkommenssteuererklärung ganz besonders, denn die Pendlerpauschale entlastet wieder im vollen Umfang die Steuerschuld. Viele Arbeitnehmer können sich also auf Steuererstattungen vom Staat freuen. Hinzu kommen schließlich noch andere absetzbare Kosten wie ein doppelter Haushalt, berufliche Aus- und Fortbildung oder Fachliteratur. Um einfach und günstig an eine Steuerrückzahlung zu kommen, sind Steuerspar-Programme die beste Wahl. COMPUTERBILD hat acht dieser Rechenkünstler getestet. Fazit: Alle Programme können Standardfälle problemlos bearbeiten. Wenn es aber kompliziert wird, kommen einige Kandidaten an ihre Grenzen (Ausgabe 4/2009, ab Montag im Handel).
Die Redaktion hat gemeinsam mit Steuerexperten der DATEV fünf Beispielfälle entwickelt und von den Testkandidaten sowie der Finanzamt-Software ELSTER berechnen lassen. Diese Fälle deckten vom Single bis zum Rentner-Ehepaar viele typische Steuerzahler ab. Außerdem berechnete die DATEV passende Musterlösungen für COMPUTERBILD, an denen sich die Programme messen lassen mussten.
Der Test offenbarte, dass die meisten Kandidaten mal mehr, mal weniger Schwierigkeiten beim Berechnen der einzelnen Fälle hatten. Richtig gut hat sich jedoch die knapp 40 Euro teure "Steuer-Spar-Erklärung 2009" von der Akademischen Arbeitsgemeinschaft geschlagen. Sie berechnete vier der fünf Fälle korrekt, und auch beim fünften Fall lag das Programm nur zwei Euro neben der Musterlösung - Test-Sieg. Wer auf einige Funktionen verzichten kann, bekommt für knapp 16 Euro die gleiche Rechenleistung mit dem zweitplatzierten "Steuer-Taxi" vom gleichen Hersteller.
Doch so positiv blieb es nicht fürs gesamte Testfeld: Alle anderen Kandidaten machten mehr Fehler und rechneten bei einigen komplexeren Fällen um bis zu 1.000 Euro zu Ungunsten der Nutzer. Ein Programm ("Konz Steuersoftware 2009" von Knaur) versagte sogar bei vier von fünf Fällen komplett und berechnete nur den einfachsten Musterfall richtig. Kurios: Ausgerechnet die offizielle Elektronische Steuererklärung (ELSTER) der Finanzämter patzte bei der Berechnung der Kirchensteuer.
In Sachen Bedienung und Komfort sind die meisten Programme inzwischen erfreulich benutzerfreundlich. Sie helfen dem Nutzer mit Eingabe-Assistenten, vielen Steuertipps und zum Teil sogar mit dicken gedruckten Steuer-Ratgebern als Beilage. Nur die Konz-Steuersoftware verwirrt mit einer komplizierten Bedienung und lässt den Nutzer trotz Schritt-für-Schritt-Anleitung oft mit mehr Fragen als Antworten alleine. Weil so etwas Eingabefehler geradezu heraufbeschwört, wurde das Programm um eine Note abgewertet. Doch auch die Kandidaten aus der WISO-Familie sorgten für Unmut: Sie zwingen die Nutzer zur Online-Registrierung.
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