Arznei-Rabattverträge: AOK und Apotheker verlängern Startphase
Ab 1. Oktober soll Rabattpraxis Routine werden
Stuttgart (ots)
Für die seit April geltenden Rabattverträge für Arzneimittel hat die AOK jetzt mit den Apotheken eine Übergangsfrist bis zum 30. September diesen Jahres vereinbart. Laut AOK gilt damit eine länger als geplante Anlaufzeit: "Bisher war der 30. Juni als Ende der Startphase vorgesehen. Wir haben sie jetzt gemeinsam verlängert, um genügend Zeit für die Umstellung auf die Rabattpraxis zu schaffen", so der Vorstandsvize der AOK Baden-Württemberg, Dr. Christopher Hermann, am Dienstag (19.06.2007) in Stuttgart.
Hermann dankte in diesem Zusammenhang den vielen Apotheken im Lande, die ihre Patienten kompetent beraten und die Rabattverträge konstruktiv umsetzten. Durch die Rabattregelungen sei die Versorgung der AOK-Versicherten mit Arzneimitteln zu keiner Zeit gefährdet gewesen. Hermann: "Die Apotheke hat immer die Möglichkeit, ein alternatives und vorrätiges Medikament abzugeben, wenn Rabattarzneien vom Hersteller nicht geliefert werden können".
Für den Präsidenten des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg (LAV), Fritz Becker, zeigt die Verlängerung der Startphase, dass hier auf die Belange der Apothekenpraxis und der Patienten Rücksicht genommen wird. Becker: "Die Rabattregelungen zur Routine werden zu lassen, geht nicht von Heute auf Morgen. Hier steht der Mensch im Mittelpunkt, den wir Apotheker und unsere Mitarbeiter immer mit größter Sorgfalt beraten." Laut LAV-Präsident haben die am Rabattgeschehen beteiligten Pharmaunternehmen eine stabile Versorgung der Apotheken mit Rabattarzneien sicher zu stellen. Nur so könnten sich die Ersparziele wirklich ergeben.
Die AOK Baden-Württemberg hat - federführend für alle AOKs in Deutschland - mit Generika-Herstellern Rabatte für 43 häufig verordnete Wirkstoffe ausgehandelt. Seit den Vertragsabschlüssen sind rund 600 Fertigarzneien bis zu 25 Prozent günstiger als das preisgünstigste am Markt angebotene Präparat. Von den Einsparungen profitiert laut AOK auch der Patient: Bei den rabattierten Medikamenten entfällt für die Versicherten der AOK Baden-Württemberg die Zuzahlung. Das kann je nach Medikament über 100,00 Euro je Medikament und Jahr ausmachen. Noch vor der Sommerpause will die AOK die Rabattverträge neu ausschreiben. Die derzeitigen Verträge liefen noch bis Ende diesen Jahres.
Die AOK Baden-Württemberg versichert 3,9 Millionen Menschen und zahlt fast 9,8 Milliarden Euro pro Jahr an Leistungen in der Kranken-und Pflegeversicherung. Weitere Informationen zur AOK Baden-Württemberg im Internet unter: www.aok-bw.de
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