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AOK Baden-Württemberg

AOK kann derzeit keine Zuschläge für Rabattarzneimittel erteilen / Einzelne Pharmaunternehmen lassen Vergabeverfahren prüfen

Stuttgart (ots)

Die AOK kann derzeit keine Verträge für die
Arzneirabattverträge 2008 und 2009 mit Pharmaunternehmen 
unterzeichnen, bestätigt die AOK Baden-Württemberg am Montag 
(01.10.2007) in Stuttgart. Grund hierfür sei, dass einzelne 
Pharmaunternehmen einen Antrag auf Nachprüfung des Vergabeverfahrens 
bei verschiedenen Vergabekammern im Bundesgebiet gestellt haben, so 
die AOK.
"Die bei verschiedenen Vergabekammern eingegangenen Anträge 
beziehen sich auf alle der insgesamt 83 ausgeschriebenen Wirkstoffe. 
Aus diesem Grund können wir derzeit keine Zuschläge für die 
Rabattverträge 2008 und 2009 erteilen. Mit Nachprüfungsverfahren 
haben wir gerechnet, schließlich war auch die erste 
Rabattausschreibung der AOKs für das Jahr 2007 Gegenstand eines 
solchen Verfahrens. Die pharmazeutischen Unternehmen hatten bis 
letzten Freitag (28.09.2007) die Möglichkeit, rechtliche Einwände 
gegen das Verfahren geltend zu machen. Mehrere Unternehmen haben 
davon Gebrauch gemacht," sagt Dr. Christopher Hermann, 
stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg und
Verhandlungsführer in Sachen Arzneirabattverträge für das gesamte 
AOK-System in Deutschland.
Laut AOK beziehen sich die Anträge im Kern auf vermeintliche 
Formfehler im Ausschreibungsverfahren, u.a. hätte die Ausschreibung 
der Arzneirabattverträge europaweit erfolgen sollen. Aus AOK-Sicht 
sind die Vorwürfe aus der Luft gegriffen. Hermann dazu: " Die 
Vorschriften des Kartellvergaberechts sind auf die Ausschreibung von 
Arzneimittelrabattvereinbarungen nicht anwendbar. Krankenkassen sind 
weder öffentliche Auftraggeber, noch liegt ein öffentlicher Auftrag 
vor. Dies wurde durch verschiedene gerichtliche Entscheidungen 
bestätigt. Deshalb können vergaberechtliche Vorgaben, so auch die 
Veröffentlichungsvorschrift für eine europaweite Bekanntgabe, hier 
nicht zum Tragen kommen."
Verhandlungsführer Hermann sieht die aktuellen Ereignisse 
gelassen. "Auch die Verträge für das Jahr 2007 konnten trotz eines 
Nachprüfungsverfahrens wie geplant abgeschlossen werden. Wir sind 
nach wie vor zuversichtlich, auch Rabattverträge für die Jahre 2008 
und 2009 erfolgreich und rechtzeitig abschließen zu können. Wir haben
alle notwendigen rechtlichen Schritte umgehend eingeleitet, um 
möglichst baldige Entscheidungen zu ermöglichen", sagt Hermann.
Zum Ausschreibungsverfahren
Die AOK hat die Ausschreibung der AOK-Arzneirabattverträge für die
Jahre 2008 und 2009 vom 03.08.2007 am 06.08.2007 im eBundesanzeiger 
veröffentlicht. In dieser Ausschreibung hatten alle pharmazeutischen 
Unternehmen die Möglichkeit, Angebote zur AOK-Rabattofferte bis 
03.09.2007 einzureichen. Die Ausschreibung für die kommenden beiden 
Jahre beinhaltete insgesamt 83 Wirkstoffe mit einem Umsatzvolumen in 
2006 von 2,7 Milliarden Euro und ist bei der Pharmaindustrie auf 
großes Interesse gestoßen. Zu den 83 ausgeschrieben Wirkstoffen hat 
die AOK insgesamt über 700 Angebote von 83 pharmazeutischen 
Unternehmen erhalten.
Die AOK Baden-Württemberg versichert 3,9 Millionen Menschen und 
zahlt fast 9,8 Milliarden Euro pro Jahr an Leistungen in der Kranken-
und Pflegeversicherung. Weitere Informationen zur AOK 
Baden-Württemberg im Internet unter: www.aok-bw.de

Pressekontakt:

Pressestelle AOK Baden-Württemberg
Hauptverwaltung
Telefon: 0711/2593-561
mailto:presse@bw.aok.de
Internet: www.aok.de/bw/presse

Original-Content von: AOK Baden-Württemberg, übermittelt durch news aktuell

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