ots.Audio: Daniel Bahr: "Der Arzt ist in der Zukunft nicht mehr der Einzelkämpfer!" Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr informiert sich über den AOK-Hausarztvertrag in Baden-Württemberg
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Stuttgart (ots)
Anmoderation:
Wie ist Ihr letzter Arztbesuch gelaufen? War Ihr Hausarzt eher kurz angebunden und sind Sie mit mehr Fragen als Antworten nach Hause gegangen? Oder konnte sich Ihr Arzt Zeit für Sie nehmen, Sie umfangreich untersuchen und informieren und eventuell an einen geeigneten Spezialisten verweisen? Dann profitieren Sie womöglich vom gemeinsamen HausarztProgramm von AOK Baden-Württemberg, MEDI Baden-Württemberg und dem Deutschen Hausärzteverband. Vor drei Jahren wurde der Vertrag abgeschlossen mit dem Ziel einer verbesserten hausärztlichen Versorgung im Land. Baden-Württemberg ist, was die patientenorientierte Versorgung betrifft, unbestritten Vorreiter in Deutschland. Das hob Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr heute in Stuttgart hervor:
1. O-Ton Daniel Bahr
Der Patient wünscht eine Betreuung, in der abgestimmt wird. Baden-Württemberg ist hier der Vorreiter, der Arzt ist in der Zukunft nicht mehr der Einzelkämpfer, sondern wir brauchen eine bessere, vernetzte Zusammenarbeit der Akteure im Gesundheitswesen: der Hausarzt mit dem Facharzt, Haus- und Facharzt mit den Krankenhäusern und am besten noch mit weiteren Beteiligten im Gesundheitswesen. (0'20)
Durch das HausarztProgramm ist der Hausarzt für den Patienten also erster Ansprechpartner und hilft ihm mit seinen allgemeinärztlichen Möglichkeiten. Darüber hinaus kümmert er sich darum, seinem Patienten in der Vielfalt der diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten die bestmögliche fachärztliche Versorgung zu organisieren. Der Bundesgesundheitsminister kündigte an, er werde sich verstärkt dafür einsetzen, dass ähnliche patientenorientierte Versorgungsstrukturen auch in anderen Regionen entstehen können. Dr. Christopher Hermann, Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg:
2. O-Ton Dr. Christopher Hermann
Wir freuen uns, dass der Bundesgesundheitsminister erstmals nach 3 Jahren den Weg zu uns gefunden hat, und wir gehen davon aus, dass wir auch gewisse Vorurteile abbauen können und zeigen können, dass Qualitätswettbewerb und nicht Einheitsversorgung das Mittel der Wahl sind, um für Patienten das Beste zu erreichen. (0'22)
Die Hausarztzentrierte Versorgung - kurz HZV - ist also ein Modell, das für Arzt und Patient eine Win-Win-Situation schafft. Neben der Vermeidung von teuren und unnötigen Doppeluntersuchungen sieht Dr. Werner Baumgärtner, Vorsitzender von MEDI Baden-Württemberg, viele weitere Vorteile:
3. O-Ton Dr. Werner Baumgärtner
Bei den Hausärzten konkret entfällt die Zuzahlung für bestimmte Arzneimittel. Berufstätige haben auch eine Abendsprechstunde, können also auch abends Termine bekommen nach 19 Uhr. Die Schnittstelle zu den Fachärzten ist besser definiert, das heißt der Patient kriegt einen schnelleren Facharzttermin. Und natürlich versuchen wir, durch diese bessere Zusammenarbeit mit den Fachärzten auch Krankenhausaufenthalte der Patienten zu vermeiden. (0'28)
Und das spricht sich herum im Land. Inzwischen nehmen in Baden-Württemberg mehr als 3.500 Hausärzte und etwa eine Million AOK-Versicherte an dem HausarztProgramm teil - Tendenz steigend. Der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Baden-Württemberg, Dr. Berthold Dietsche, sieht in dem Konzept auch ein wirksames Mittel gegen den drohenden Hausärztemangel:
4. O-Ton Dr. Berthold Dietsche
Davon sind wir fest überzeugt, das ist eine der wichtigsten Motivationen natürlich auch bei dem Programm. Denn hier stehen sowohl die Hausärzte, aber auch natürlich die Krankenversicherungen vor dem Problem des Hausarztmangels, der sich ja nicht nur abzeichnet, sondern mittlerweile bereits besteht in verschiedenen Regionen. Unser Hausarztprogramm ist in der Tat die zentrale Basis einer Zukunftssicherung der hausärztlichen Versorgung, und die ersten Ergebnisse nach der doch sehr kurzen Zeit lassen uns da auch sehr optimistisch in die Zukunft blicken. (0'28)
Abmoderation:
Zufriedene Patienten und Hausärzte - dank dem Hausarztvertrag der AOK Baden-Württemberg, MEDI Baden-Württemberg und dem Deutschen Hausärzteverband. Am Mittwoch (01.02.2012) hat sich Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr in Stuttgart über das Modell informiert.
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