Sturzprävention der AOK wirkt: Krankenhauseinweisungen um 30 Prozent gesunken
Stuttgart (ots)
Die Bemühungen der AOK Baden-Württemberg, Stürze in Pflegeheimen zu vermeiden, sind erfolgreich: Nach AOK-Angaben hat eine Auswertung von 82 der insgesamt 83 beteiligten Einrichtungen im vergangenen Jahr ergeben, dass die Zahl der Stürze um rund 21 Prozent und die Zahl sturzbedingter Krankenhauseinweisungen um fast 30 Prozent zurückgegangen ist.
Der AOK Baden-Württemberg geht es einerseits darum, so der Vorstandschef Dr. Rolf Hoberg, Pflegeheimbewohner beweglicher und fitter zu machen. Hoberg: "Wir setzen dabei auf ein spezielles Kraft- und Balancetraining, das vom Geriatrischen Zentrum Ulm entwickelt wurde und den Heimbewohnern von speziell geschulten Kursleitern zweimal wöchentlich kostenlos angeboten wird." Mit Hilfe dieses Trainings lernen die Senioren zum Beispiel wieder, allein aufzustehen oder längere Gehstrecken zurückzulegen. Laut Hoberg können Heimbewohner damit nicht nur ihr Sturzrisiko vermindern, sondern sich durch die Möglichkeit vermehrter sozialer Kontakte auch ein Stück Lebensqualität zurückerobern.
Andererseits werden in ihrer Schlüsselposition, so Hoberg weiter, gerade die Pflegeheimmitarbeiter im weiten Feld der Sturzvermeidung geschult. So sei es beispielsweise wichtig, aufmerksam die Umgebung der Heimbewohner unter die Lupe zu nehmen, denn hier könnten viele Sturzfallen lauern: Teppiche, die nicht rutschfest sind oder nicht glatt anliegen, schlecht markierte Türschwellen, schwach erleuchtete Raumwinkel und Flure. Ein weiterer wichtiger Aspekt sei aber auch der Patient selber, wenn es um geeignetes Schuhwerk, sein Sehvermögen und die einzunehmenden Arzneimittel geht. Denn Arzneimittel können die Geh- und Bewegungssicherheit, aber auch die Aufmerksamkeit einschränken.
Der AOK-Chef hofft, dass der Trend anhält und immer mehr Pflegeheime im Lande mitmachen. Zu Beginn des Projekts im Juli 2002 hätten 15 Einrichtungen, im Jahr 2003 bereits 83 und dieses Jahr schon 103 Pflegeheime mitgemacht. Hoberg: "Wir rechnen damit, dass sich die Zahl im nächsten Jahr auf 120 Heime erhöhen wird und wir hoffen, dass mindestens ein Viertel der rund 1.100 Einrichtungen im Land in das Projekt einsteigen."
Das Engagement der AOK und der Pflegeheime bedeute nicht nur mehr Gesundheit und Lebensqualität für die Heimbewohner. Laut Hoberg rechnen sich die AOK-Bemühungen auch finanziell: "Der Zuschuss in Höhe von 2.000 Euro pro Pflegeheim, den die AOK im Rahmen des Projekts zum Beispiel für die Schulung von Kursleitern und Pflegpersonal zur Verfügung stellt, wird durch Einsparungen bei ärztlicher Behandlung und Krankenhauskosten mehr als aufgewogen."
So seien Stürze bei älteren Menschen und vor allem bei Pflege- und Altenheimbewohnern nicht nur besonders häufig - statistisch gesehen kommen auf jeden Heimplatz ein bis drei Stürze im Jahr - , sondern auch besonders gefährlich. Denn Brüche insbesondere des Schenkelhalses gehören gerade bei diesem Personenkreis zu den nicht seltenen Sturzfolgen mit negativer Langzeitwirkung. Aber auch durch glimpfliche Stürze ergebe sich ein Teufelskreis, weil sich die Heimbewohner aus Angst vor neuen Unfällen weniger bewegten und damit ihr Sturzrisiko zusätzlich erhöhten.
Die AOK Baden-Württemberg versichert über 4 Millionen Menschen in Baden-Württemberg und betreut rund 255.000 Arbeitgeber. In 38 AOK-Bezirksdirektionen mit über 300 KundenCentern, kümmern sich rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um die Belange der Versicherten. Das jährliche Ausgabenvolumen bei der Kranken- und Pflegeversicherung liegt bei rund 10 Milliarden Euro.
Der Beitragssatz der AOK Baden-Württemberg beträgt 14,9 Prozent.
Die AOK Baden-Württemberg ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit paritätischer Selbstverwaltung von Versicherten- und Arbeitgebervertretern.
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