Von der Kinder-Uni zum "ScienceCamp": Erstmals entwickeln Wissenschaftler und Kinder gemeinsam Unterrichtsmaterialien zum Thema Gesundheit - 100.000 Schüler zur Bewerbung aufgefordert
Stuttgart (ots)
Erstmals in Deutschland veranstalten die AOK und das Kultusministerium in Baden-Württemberg "SummerScienceCamps" zu Gesundheitsthemen, bei denen "Kinder für Kinder" unter wissenschaftlicher Anleitung forschen und entwickeln.
In zwei "SummerScienceCamps" (im August 2006 und April 2007) werden Lernbausteine zu den Themen Ernährung und Bewegung entwickelt und erprobt. Rund 100.000 Schülerinnen und Schüler im Alter von neun und zehn Jahren sind an 800 Grundschulen im Lande dazu aufgefordert, sich für das ScienceCamp zu bewerben. Es werden 45 Kinder ausgewählt, die vom 5. bis 11. August 2006 am ersten Camp in Karlsruhe teilnehmen.
Im Gegensatz zur "Kinder-Uni" bearbeiten bei "ScienceKids" Wissenschaftler der Universitäten Karlsruhe und Konstanz sowie der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg und Kinder gemeinsam das Feld "Ernährung und Bewegung". Aus den Ergebnissen dieser gemeinsamen Arbeit werden Unterrichtsmaterialien erstellt, die den aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechen und besonders kindgerecht sind. Das Material wird allen Grund- und Ganztagsschulen in Baden-Württemberg zur Verfügung gestellt.
"Die Einbindung von Kindern und ihrer Lebenswelt in die Zusammenhänge von Bewegung und Ernährung stellt eine gelungene Ergänzung der in Baden-Württemberg an 350 Grundschulen eingeführten sport- und bewegungserzieherischen Schwerpunkten dar. ScienceKids könnte daher einen weiteren zukunftsweisenden Ansatz für Präventionsarbeit an Schulen bieten", erklärte Staatssekretär Georg Wacker MdL, der die Schirmherrschaft für ScienceKids übernommen hat.
Die "SummerScienceCamps" fungieren sechs Tage lang als Entwicklungslabor, in denen die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler eine entscheidende Rolle spielen. Während sie zusammen mit den Wissenschaftlern experimentieren, stellen die ScienceKids auch ihre Fertig- und Fähigkeiten bei Fitness-Tests oder so genannten "Schmecks-Perimenten" unter Beweis. Bei letzteren testen die Kinder ihren Geschmackssinn an verschiedenen Lebensmitteln. Gleichzeitig werden Lernmethoden und Unterrichtsmaterialien pädagogischen Tests unterzogen.
Die Dringlichkeit, bei der Gesundheitsförderung in der Schule neue Wege einzuschlagen, ergibt sich nach den Worten von Dr. Rolf Hoberg, Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg, aus den häufig früh beginnenden Gesundheitsproblemen von Kindern. Ergebnisse von Einschulungsuntersuchungen in Stuttgart zeigten, dass 20 Prozent der Kinder Haltungsschäden haben. Jedes fünfte Schulkind sei bereits übergewichtig.
"Die kindliche Bewegungswelt wird immer stärker zu einer ,Sitzwelt' und dies führt zu Gesundheitsproblemen, die vermeidbar sind. Durch ´ScienceKids´ entdecken Kinder durch eigenes Tun und damit auf praktische Weise die Zusammenhänge von Ernährung und Bewegung. Statt auf den erhobenen Zeigefinger setzen wir auf Aktivitäten, die neugierig machen", sagt Hoberg.
Der Vorsitzende des Lenkungsausschusses von Wissenschaft im Dialog (WID), Prof. Dr. Joachim Treusch, bestätigt den Ansatz von ScienceKids, auf zupackendes Lernen und die Erfahrungen der Handson-Pädagogik zu setzen. "Wenn Kinder handlungsorientiert, selbstständig und selbsttätig Erfahrungen machen, kann sich fundiertes Wissen leichter und dauerhaft festigen", betont Treusch.
Die Stiftung "Sport in der Schule" sowie das Landesinstitut für Schulsport (LIS) und weitere Partner aus Wissenschaft und Forschung, Politik und Medien unterstützen "ScienceKids" inhaltlich.
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