Deutsches Institut für Menschenrechte
Deutsches Institut für Menschenrechte fordert mehr Engagement für Menschenrechtsbildung
Berlin (ots)
Die "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte" und ihr Name sind in der deutschen Bevölkerung weitgehend unbekannt. Nur vier Prozent der Deutschen kennen überhaupt ein offizielles Menschenrechtsdokument wie die UN-Menschenrechtscharta oder die UN- Menschenrechtskonvention. Das ist ein Ergebnis der zweiten repräsentativen Befragung zur "Einstellung der Deutschen zu Menschenrechten", die die Wissenschaftler Elmar Brähler (Universität Leipzig), Gert Sommer und Jost Stellmacher (Universität Marburg) in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Menschenrechte durchgeführt haben.
Zudem ist das Wissen der Deutschen über die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte im Vergleich zu den bürgerlichen und politischen Rechten gering. Das mangelnde Wissen bei wirtschaftlichen Rechten betrifft besonders das Recht auf Arbeit. Der Ost-West-Vergleich zeigt, dass in Ostdeutschland wirtschaftliche Rechte eher als Menschenrechte identifiziert werden.
"Angesichts dieser Ergebnisse besteht großer Handlungsbedarf, insbesondere für das Bildungssystem", sagte Heiner Bielefeldt, Direktor des Deutschen Instituts für Menschenrechte. Menschenrechte sollten sowohl als Bildungsinhalt wie als Bildungsziel definiert werden. Das gelte für die schulische Bildung wie für die berufliche Aus- und Fortbildung. Menschenrechtsbildung müsse vor allem integraler Bestandteil der Ausbildung von Berufsgruppen werden, die mit Menschenrechtsfragen und unter Umständen auch mit Menschenrechtsverletzungen befasst seien - wie in den Bereichen Polizei, Militär und Soziales.
Die Studie "Einstellung der Deutschen zu Menschenrechten" wurde im Auftrag der Universität Leipzig (Prof. Elmar Brähler) durch das Meinungsforschungsinstitut USUMA (Berlin) im Oktober 2003 in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Menschenrechte durchgeführt. Es wurden 1.656 Westdeutsche und 361 Ostdeutsche (1042 Frauen und 974 Männer, 1 nicht notiert) im Alter von 14 bis 93 Jahren per Telefoninterview befragt.
Bettina Hildebrand, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Telefon (030) 259 359 - 14 oder Mobil (0160) 966 500 83 Telefax (030) 259 359 - 59 email: hildebrand@institut-fuer-menschenrechte.de
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