Siemens Financial Services GmbH
Eine aktuelle Schätzung von Siemens Financial Services zeigt: Investitionen in den europäischen Gesundheitssystemen werden nicht optimal finanziert
München (ots)
In den wichtigsten europäischen Volkswirtschaften ist das im Gesundheitswesen ineffizient gebundene Kapital zwischen 2005 und 2006 schätzungsweise von 11,1 Mrd. EUR auf 13,1 Mrd. EUR angewachsen. Das entspricht einem Anstieg von etwa 19 %.
Die aktuellen Daten einer Analyse von Siemens Financial Services (SFS) deuten auf signifikante Potentiale für eine effizientere Kapitalverwendung in den europäischen Gesundheitssystemen hin: Nach SFS-Berechnungen waren im Jahr 2006 gut 13 Mrd. EUR "gebunden" - Kapital, das durch den Kauf von Investitionsgütern gewissermaßen eingefroren wird. Deutschland belegt mit knapp 4 Mrd. EUR den Spitzenplatz innerhalb der untersuchten Länder. Das Eigentum an technischer Ausrüstung ist im heutigen Umfeld sich verkürzender Technologiezyklen gerade auch im Gesundheitssektor mit gravierenden Nachteilen verbunden. In einem Klima eskalierender Gesundheitsausgaben zeigt die Analyse deutlich, dass der Sektor vorhandene Finanzierungslösungen wie Leasing unzureichend nutzt und damit Effizienzpotenziale brachliegen lässt.
Der Hauptgrund für den 19%igen Anstieg des gebundenen Kapitals im europäischen Durchschnitt auf 13,1 Mrd. EUR in 2006 dürfte darin liegen, dass die Ausgaben für medizinische Ausrüstung innerhalb eines Jahres um 20 % angestiegen sind, während das Leasingwachstum in den untersuchten Ländern im gleichen Zeitraum nur 6,4 % betrug . Mit einem Betrag von rund 4 Mrd. EUR liegt Deutschland zwar absolut an der Spitze, die Steigerungsrate von lediglich 9 % ist dagegen die mit Abstand niedrigste - möglicherweise eine Folge der jüngsten Sparmaßnahmen im deutschen Gesundheitswesen.
Kai-Otto Landwehr, Geschäftsführer der SFS-Tochter Siemens Finance & Leasing GmbH, sagt: "Die Folge kürzer werdender Technologiezyklen sollte nicht sein, dass in den Gesundheitssystemen ein immer größerer Anteil des verfügbaren Kapitals in Ausrüstungsinvestitionen gebunden wird, die vielleicht schon in 12 bis 18 Monaten Opfer des nächsten Technologiesprungs werden. Unsere Studie hat festgestellt, dass allein in Deutschland beachtliche 4 Mrd. EUR Kapital im Gesundheitssektor eingefroren sind, weil geeignete Finanzierungslösungen für Investitionsgüter nicht adäquat genutzt werden. Natürlich kann nicht die gesamte Summe sofort für andere Zwecke freigesetzt werden, aber wenn der Kauf nicht mehr die Standardoption ist, sondern die Nutzung im Mittelpunkt steht, öffnen sich erhebliche Effizienzpotenziale."
Darüber hinaus entstehe mehr Transparenz. "Maßgeschneiderte Finanzierung in einem umfassenden Finanzplan kann Gesundheitsmanagern ein sehr viel zutreffenderes Bild von den echten Kosten der Investitionsgüter im Zeitverlauf vermitteln", so Landwehr. Und dies sei nötig, um die Preise einzelner Behandlungseinheiten wirtschaftlich exakt zu kalkulieren.
Methodik: Formel zur Berechnung des gebundenen Kapitals:
- Es wird festgestellt, wie hoch der leasingfähige Anteil der jährlichen Ausgaben für medizinische Ausrüstung ist (konservative Schätzung: 50 %) - Diese Summe wird dann um die Marktdurchdringungsrate des Leasings im betreffenden Land reduziert (ebenfalls äußerst konservativ, da die Gesundheitsbranche weniger Leasing / Miete betreibt als kommerzielle Unternehmen) - Die Restsumme stellt das gebundene Kapital dar, das für Direktanschaffungen eingesetzt wurde, obwohl Zahlungen als monatliche Raten über den Lebenszyklus des Anlageguts hätten verteilt werden können.
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