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Wenn Jahre später aus dem Parkzettel im Ausland eine riesige Inkasso-Summe wird: rbb-Verbrauchermagazin SUPER.MARKT warnt vor zunehmender Maschen mit Bußgeldern aus Osteuropa
Berlin (ots)
"Kroatenknöllchen" werden sie genannt, die Bußgeldzettel aus dem Ausland, denen riesige Inkasso-Beträge folgen. rbb-Recherchen zeigen: die Zahl der Fälle nimmt rasant zu, Reisende sind oft ausgeliefert. Beispiel: In Kroatien wird beim vermeintlichen Parksünder ein Knöllchen angehängt. Der Versuch, vor Ort zu zahlen, scheitert. Und Jahre später versucht ein slowenisches Inkasso-Unternehmen, das 10- bis 20-Fache des Betrages einzutreiben.
Der Vertragsanwalt des ADAC, Marcus Gülpen, schätzt gegenüber dem Verbrauchermagazin SUPER.MARKT die Anzahl der Fälle auf eine halbe Million deutschlandweit. Er meint weiter: "Die Masche ist, aus einem kleinen Betrag einen Elefanten zu machen und die Leute so einzuschüchtern, dass der Elefant bezahlt wird."
Viele Urlauber, die sich zu Unrecht abgezockt fühlen, wenden sich in ihrer Verzweiflung an das Europäische Verbraucherzentrum. André Schulze-Wethmar ist dort Jurist und sagt gegenüber dem rbb: "Für mich geht das eher in Richtung Erpressung, aber letztlich kann das nur ein Gericht entscheiden. Und es hat auch bereits eine Gerichtsentscheidung gegeben. Und zwar hat das Amtsgericht Pula Anfang diesen Jahres entschieden, dass ein Großteil dieser Nebenkosten zu Unrecht berechnet worden ist."
Verkehrsexperten empfehlen dringend, wenn man nicht gleich vor Ort zahlen kann, das Geld beim Gericht zu hinterlegen und zum Anwalt zu gehen, wenn Post aus dem Ausland kommt.
Noch mehr Details, Betroffene und Tipps: 18.02.20189, 20:15 im Verbrauchermagazin SUPER.MARKT, rbb
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