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Missbrauchs-Verdacht: Deutscher Trainer von Special Olympics ausgeschlossen
Berlin (ots)
Die Special Olympics Deutschland haben einen Radsport-Trainer aus ihrer Delegation nach Informationen von rbb|24 mit sofortiger Wirkung für die derzeit laufenden World Games in Berlin ausgeschlossen. Gegen den 55-jährigen Grundschullehrer aus Strausberg läuft derzeit ein Prozess vor dem Landgericht Frankfurt (Oder), in dem er des mehrfachen sexuellen Missbrauchs von Schülerinnen beschuldigt wird. Special Olympics Deutschland hat nach eigenen Angaben erst am Mittwoch von den Anschuldigungen erfahren und dann sofort reagiert.
Der beschuldigte Lehrer aus Brandenburg ist neben seiner Tätigkeit als Trainer auch der Vater eines Teilnehmers bei den World Games in Berlin. Bei rbb-Recherchen war aufgefallen, dass es sich bei der Person um den Anklagten handelt. Daraufhin hatte der rbb Special Olympics Deutschland mit den Vorwürfen konfrontiert. Nach dem Bekanntwerden habe man unverzüglich reagiert, wie der Verband dem rbb am Donnerstag mitteilte. Noch am Mittwoch habe man Delegationsleiter Tom Hauthal, der Präventionsbeauftragten Keren Vogler sowie das zuständige Präsidiumsmitglied Thomas Gindra informiert. Außerdem habe es ein persönliches Gespräch mit dem Beschuldigten gegeben, dem daraufhin die Akkreditierung entzogen wurde und der das Teamhotel verlassen musste. Bis zum Abschluss des Gerichtsverfahrens sei der Trainer nun von jedweder Aktivität bei den Special Olympics in Deutschland ausgeschlossen.
Die Teamverantwortlichen verwiesen auf ihre umfangreichen Präventionsmaßnahmen. Unter anderem habe man im Dezember 2022 das erweiterte polizeiliche Führungszeugnis des Mannes überprüft, der zudem im März eine Ehrenerklärung unterschrieben habe. Dies sei für alle Trainer verpflichtend.
Gegenstand des Prozesses gegen den ausgeschlossenen Trainer sind 29 Handlungen zwischen August 2018 und März 2022, bei denen der ehemalige Lehrer laut Staatsanwaltschaft Schülerinnen missbraucht haben soll. Mehrfach soll er die Kinder sogar während des Unterrichts auf seinen Schoß gezogen und dann unter dem T-Shirt berührt haben. Laut Staatsanwaltschaft wird ihm unter anderem vorgeworfen, die Brüste eines unter 14 Jahre alten Mädchen im Klassenraum sowie im Umkleidezimmer der Sporthalle geknetet zu haben. Einem Mädchen soll er in den Intimbereich gefasst haben. Gegen den 55-Jährigen sprach die Kammer des Landgerichts bereits vor der Verhandlung ein vorläufiges Berufsverbot aus.
Auf telefonische Anfrage des rbb wollte sich der Beschuldigte weder zu den Vorwürfen noch zu seinem Ausschluss von den Special Olympics äußern. Vor Gericht hatte er die Vorwürfe bestritten, Seine Verteidigerin will einen Freispruch erwirken. Im Falle einer Verurteilung droht dem Mann eine mehrjährige Freiheitsstrafe.
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