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Energieversorgung in Osteuropa - Kohle steuert 40 Prozent bei
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Köln (ots)
Der Energieverbrauch der osteuropäischen EU-Beitrittsländer sowie der Anwärter Rumänien und Bulgarien ist im Vergleich zur bisherigen EU relativ gering. Gemessen an der Einwohnerzahl übertraf 2001 lediglich Tschechien mit 5,7 Tonnen Steinkohleeinheiten (SKE) den durchschnittlichen Energiebedarf der EU-15-Länder von 5,6 Tonnen SKE pro Kopf. Alle anderen Osteuropäer kamen mit wesentlich weniger Kohle, Öl und Gas aus die Polen z.B. mit 3,3 Tonnen, die Rumänen sogar nur mit 2,3 Tonnen SKE je Einwohner. Dennoch sind ökologische Bedenken beim Thema EU-Erweiterung berechtigt. Denn Braun- und Steinkohle steuerten 2001 zur gesamten primären Energieversorgung der zehn mittel- und osteuropäischen Beitrittsländer rund 40 Prozent bei in Polen und Tschechien sogar mehr als die Hälfte. In der alten EU haben die beiden fossilen Energieträger dagegen nicht einmal mehr einen Anteil von 15 Prozent.
Der kohlelastige Energiemix ist in Osteuropa seit jeher die wichtigste Ursache von Umweltbelastungen, weil bislang auf die Anwendung umweltschonender Techniken verzichtet wurde. So lag die Pro-Kopf-Emission an Schwefeldioxid im Jahr 2000 in Tschechien bei 68 Kilogramm, in Polen bei 61 Kilogramm, in Deutschland dagegen nur bei 16 Kilogramm. Auch der Kohlendioxid-Ausstoß ist, gemessen an der recht geringen Wirtschaftsleistung der mittel- und osteuropäischen Staaten, derzeit noch hoch: Von den neuen EU-Ländern reichen nur Lettland und Litauen mit 430 bzw. 450 Kilogramm CO2-Emission je 1.000 Dollar Bruttoinlandsprodukt (BIP) an den Durchschnitt der EU- 15-Länder von 380 Kilogramm heran. Estland kommt dagegen sogar auf 1.220 Kilogramm CO2 pro 1.000 Dollar BIP. Würden die acht EU- Neulinge sowie Rumänien und Bulgarien ebenso CO2-effizient produzieren wie die alte EU, könnten pro Jahr 340 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Emissionen vermieden werden.
Gerhard Voss: Energieversorgung und Umweltschutz in den EU- Beitrittsländern, in: iw-trends 1/2004
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