REWE Group zieht Erfolgsbilanz: Umsatz auf über 45 Mrd. Euro gesteigert
Köln (ots)
- Bestes Ergebnis der Firmengeschichte - Milliardeninvestitionen im In- und Ausland - Weichen für profitables Wachstum gestellt
Die Kölner REWE Group hat für das Geschäftsjahr 2007 eine Erfolgsbilanz mit einem neuen Rekordumsatz und dem bislang besten Ergebnis der 80-jährigen Firmengeschichte vorgelegt: Der Gesamtumsatz der Gruppe einschließlich des selbstständigen Einzelhandels wurde um 3,7 Prozent auf 45,1 Mrd. Euro gesteigert. Die Umsatzerlöse des Handels- und Touristikkonzerns ohne selbstständige REWE-Kaufleute sind um 5,1 Prozent auf rund 32,8 Mrd. Euro gestiegen. Der erstmals veröffentlichte zusammengefasste Abschluss der REWE-Zentralfinanz eG und der REWE-Zentral AG weist mit 669 Mio. Euro für 2007 ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (EBITA; nach IFRS) aus, das weit über Plan liegt und das Spitzenergebnis des Vorjahres noch einmal um 14 Mio. Euro (+2,1%) übertrifft. Das EBT stieg um 22,2 Prozent auf 735,4 Mio. Euro.
Der wirtschaftliche Erfolg der Unternehmensgruppe spiegelt sich auch in gestiegenen Beschäftigtenzahlen wider: So stieg die Anzahl der Beschäftigten in Europa um 10,3 Prozent auf 290.421; in Deutschland hat die REWE Group 196.856 Mitarbeiter, das sind 18.646 oder 10,5 Prozent mehr als im Vorjahr.
"Die REWE Group ist nicht nur auf Wachstumskurs, sondern wir erwirtschaften profitables Wachstum. Und darauf kommt es schließlich an", unterstrich Alain Caparros, Vorstands¬vorsitzender der REWE Group am Mittwoch (28.05.) auf der Bilanzpressekonferenz in Köln. Zu den konjunkturellen Impulsen für das laufende Jahr äußerte sich der REWE-Chef "vorsichtig optimistisch". "Für unser Unternehmen sind wir aber sehr zufrieden damit, dass unser Rückenwind des Jahres 2007 nun auch beim Start in das neue Geschäftsjahr spürbar ist. Insbesondere die guten, überplanmäßigen Zuwachsraten unseres Lebensmittelhandels im 1. Quartal bekräftigen unsere Zuversicht für 2008", sagte Caparros.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Anlagevermögen und Firmenwerte (EBITDA) lag 2007 mit 1,26 Mrd. Euro um 3,5 Prozent über dem Vorjahr. Der Cashflow erreichte im vergangenen Jahr 1,2 Mrd. Euro und lag damit 29,4 Prozent über Vorjahresniveau. Die Investitionen für den REWE Group-Konzern wurden um 27 Prozent auf knapp 1,2 Mrd. Euro erhöht. Davon sind 57 Prozent in die weitere Expansion des internationalen Geschäfts mit PENNY, BILLA und Selgros Cash&Carry geflossen. "Unserer konservativen Finanzierungsstra¬tegie folgend, haben wir unser Wachstum auch im vergangenen Geschäftsjahr wieder vollständig aus dem Cashflow finanziert", betonte Norbert Fiebig, Finanzvorstand der REWE Group.
Die konsequente Internationalisierung trägt ihre Früchte: Der gesamte Auslandsumsatz ist im Geschäftsjahr 2007 auf 13,5 Mrd. Euro gestiegen. Dies entspricht einem Anteil von 30 Prozent am Gesamtumsatz der Gruppe. Mit einem Zuwachs um mehr als 1,2 Mrd. Euro oder 9,9 Prozent sind die Aktivitäten in 13 europäischen Ländern außerhalb des deutschen Heimatmarktes deutlicher Wachstumstreiber der REWE Group.
Geschäftsfeld: Vollsortiment National
Das umsatzstärkste Geschäftsfeld der REWE Group ist nach wie vor das Vollsortiment in Deutschland. Mit den 1.574 filialisierten REWE-Supermärkten und toom-Verbrauchermärkten sowie den Großhandelsaktivitäten für die 1.500 REWE-Kaufleute erzielte die REWE Group in 2007 einen Umsatz von 11,1 Mrd. Euro. Das waren 367,5 Mio. Euro oder 3,4 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Damit ist dieses Segment stärker gewachsen als die Branche. Die hohen Investitionen in den einheitlichen Auftritt unter REWE zahlen sich aus. Mit einem Umsatzzuwachs von 4,7 Prozent sind die REWE Supermärkte Wachstumsführer in Deutschland. Zum Vergleich: Nach den Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung (Gfk) legten die Supermärkte zwischen Januar und November 2007 nur um ein Prozent zu.
Die toom-Verbrauchermärkte sind insgesamt auf einem guten Weg. Dennoch konnten sie sich gegen den negativen Branchentrend der Großfläche nicht ganz behaupten. Dieser Tatsache wurde mit vier Schließungen von Großflächen im Jahr 2007 Rechnung getragen. Schließungsbedingt lag die Großfläche mit 3,4 Prozent unter dem Vorjahresumsatz. Flächenbereinigt erzielte toom jedoch ein Umsatzwachstum von 1,4 Prozent.
Geschäftsfeld: Vollsortiment International Zu den dynamischen Wachstumstreibern der REWE Group zählte 2007 das Geschäftsfeld Vollsortiment International. Der Umsatz der Super- und Verbrauchermärkte, die im Ausland unter den Vertriebsmarken Billa, Merkur und Standa geführt werden, ist um 10,1 Prozent auf 7,4 Mrd. Euro gestiegen. Das stellt eine Steigerung von 700 Mio. Euro innerhalb eines Jahres dar. In Österreich will die REWE Group ihre Position im Markt durch die angekündigte Erhöhung des Anteils an ADEG noch weiter festigen. In Osteuropa konnten die Billa-Supermärkte ihren Umsatz um 23 Prozent steigern.
Geschäftsfeld: Discount
Das Geschäftsfeld "Discount" hat sich - insbesondere vom Ausland getragen - 2007 insgesamt positiv entwickelt. Die rund 2.900 Penny-Märkte in Deutschland, Italien, Österreich, Tschechien, Ungarn und Rumänien steigerten den Umsatz um 7,2 Prozent auf 8,6 Milliarden Euro. Dabei legten die rund 900 Discount-Filialen außerhalb Deutschlands um 11 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro zu, die rund 2.000 Penny-Märkte in Deutschland steigerten ihren Umsatz um 5,6 Prozent auf 5,9 Mrd. Euro. Diese positive Umsatzentwicklung in Deutschland ist neben den verlängerten Öffnungszeiten in erster Linie auf die kontinuierliche Strukturbereinigung des Ladennetzes seit 1999 zurückzuführen. Im Ausland entwickelte sich vor allem Osteuropa sehr dynamisch. Dort stieg der Umsatz um 15 Prozent auf fast 1,3 Milliarden Euro. In Österreich legte Penny um 9 Prozent auf 613,7 Mio. Euro zu. In Italien entwickelten sich die Penny-Filialen mit einem Umsatzplus von 7 Prozent auf 735,4 Mio. Euro ebenfalls sehr erfreulich.
Geschäftsfeld: Fachmarkt und Kooperationen Das Geschäftsfeld "Fachmarkt und Kooperationen" umfasst die toom BauMarkt-Filialen und -Partner sowie ProMarkt/Komet-Filialen sowie die Kooperationen des REWE Group Konzerns mit Dohle (HIT), Karstadt Feinkost oder der Drogeriemarktkette dm. Die 389 toom BauMarkt- und ProMarkt/Komet-Filialen erzielten zusammen mit den Kooperationen einen Umsatzerlös von 2,3 Milliarden Euro. Das entspricht einem Zuwachs von 10,3 Prozent. Dieses Plus resultiert in erster Linie aus der erfolgreichen Übernahme der 133 Marktkauf-Baumärkte, die toom Baumarkt zur Nummer Drei in Deutschland gemacht hat, sowie aus den gestiegenen Umsatzerlösen der Kooperationen.
Mit einem Umsatzplus von 4,8 Prozent auf rund 510 Millionen Euro konnten sich die 54 von der REWE Group geführten ProMarkt/Komet-Filialen von den Widrigkeiten der Einzelhandelskon¬junktur absetzen und gegen die beiden dominanten Wettbewerber behaupten. Die unverkenn¬baren Sättigungserscheinungen des Marktes führen jedoch tendenziell zu einem noch größeren Druck auf die Verkaufspreise.
Die von der Strategischen Geschäftseinheit "Key Account Management" geführten Kooperationen gewannen im vergangenen Jahr weiter an Bedeutung innerhalb der REWE Group. Der Umsatz stieg 2007 um 26 Prozent auf rund 440 Mio. Euro. Als weiterer Partner ist mit Coop Schleswig-Holstein im abgelaufenen Geschäftsjahr nochmals ein bedeutender Kooperationspartner hinzu gekommen.
Geschäftsfeld: B2B
Mit einem Umsatzsprung von 8,7 Prozent auf sechs Mrd. Euro hat sich das Geschäftsfeld "Business-to-Business" überaus erfolgreich entwickelt. In diesem Geschäftsfeld sind das Großverbraucher-Geschäft und die Cash&Carry Märkte (Fegro/Selgros, Prodega/Growa) zusammengefasst.
Die im Jahr 2007 noch gemeinsam mit der Hamburger Otto-Group in Deutschland, Polen und Rumänien geführten 71 Fegro/Selgros-Märkte sowie die 22 in der Schweiz betriebenen Cash&Carry-Märkte steigerten den Umsatz auf 3,65 Mrd. Euro (+9,5 Prozent). In Deutschland konnten sich die Cash&Carry-Märkte nicht gänzlich vom negativen Branchentrend abkoppeln, ihren Umsatz aber mit 1,5 Mrd. Euro stabilisieren (-0,3 Prozent). Das wurde jedoch durch die positive Auslandsentwicklung vor allem in Rumänien mehr als kompensiert. Dort legte Selgros expansionsbedingt um 30 Prozent zu. In Deutschland wurde das Filialnetz um einen Standort erweitert. In Rumänien sind drei neue Standorte hinzugekommen. Neben diesen Expansionen resultiert das Umsatzplus auch aus einer erfreulichen Steigerung der Flächenproduktivität um 3,1 Prozent.
Das Großverbraucher-Geschäft wuchs um 7,6 Prozent auf 2,3 Mrd. Euro. Zu diesem Wachstum trug insbesondere die Integration des Stöver-Frischdienstes bei. Der REWE-Großverbraucher-Service ist mit einem Umsatz von knapp einer Milliarde Euro in Deutschland als größtes Einzel¬unternehmen Branchenführer. Mit dem Stöver-Frischdienst hat der REWE-Großverbraucher-Service zusätzlich zu den klassischen Kundengruppen aus Hotellerie/Gastronomie, Betriebsverpflegung und soziale Einrichtungen, auch Kunden aus Bereichen wie Imbissbetriebe, Tankstellen und Systemgastronomie hinzugewonnen. International erzielt die REWE Group mit dem Joint-Venture transGourmet, das mit der Coop Schweiz betrieben wird, einen Foodservice-Umsatz von 1,3 Mrd. Euro.
Geschäftsfeld: Touristik
Mit einem Umsatzplus von 1,3 Prozent lag die Touristik der REWE Group im Trend des gesamtdeutschen Touristikmarktes. Der konsolidierte Gesamtumsatz von Reiseveranstaltern, Reisebüros und Business-Travel ist 2007 auf 4,3 Mrd. Euro gestiegen.
Die klassischen Pauschalreiseprodukte unterliegen nicht zuletzt aufgrund der gestiegenen Marktbedeutung von Billigfluggesellschaften einem zunehmenden Veränderungsprozess. Mit der Flexibilisierung der Pauschal-Veranstalter ITS, Jahn Reisen und Tjaereborg konnte die REWE Group diesem Trend jedoch erfolgreich entgegenwirken. Mehr als die Hälfte des kompletten Angebots an Pauschalreisen konnte auch als Bausteine gebucht werden, was bereits rund 30 Prozent dieser Gäste nutzten.
Die erhöhte Nachfrage nach individueller Urlaubsplanung wird besonders durch die sehr erfreulichen Umsätze der Bausteintouristik (Dertour, Meier's Weltreise, ADAC Reise) bestätigt. Hinzu kommt der deutliche Trend zu Fernreisen. Hohe Zuwächse erzielten 2007 die Zielgebiete Asien/China, Indischer Ozean, Afrika und das neue Produkt Dertour Deluxe. Die positive Entwicklung der Fernreisen wird hierbei deutlich von dem für europäische Urlauber günstigen Umtauschverhältnisses des Euros zum US-Dollar getragen.
Im Reisevertrieb überzeugte vor allem die positive Entwicklung im Business Travel Bereich. Hierdurch wurden die Vorjahresumsätze der stationären Reisebüros insgesamt übertroffen.
Ausblick
Die konsequente Neuorientierung der REWE Group trägt auch im 1. Quartal des laufenden Geschäftsjahres ihre Früchte: In allen Geschäftsfeldern konnte der Netto-Umsatz gesteigert werden und liegt nahezu überall über Plan. So stieg der Umsatz in der Strategischen Geschäftseinheit Discount (National und International) um 9,5 Prozent. Flächenbereinigt errechnet sich ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 3,6 Prozent. Der Umsatz im Vollsortiment National erhöhte sich um 7,5 Prozent; flächenbereinigt um 6,9 Prozent. Die Super¬märkte allein legten in Deutschland sogar um 9,3 Prozent, flächenbereinigt um 8,2 Prozent zu.
Die Umsätze des Vollsortiments International wuchsen um 14 Prozent; flächenbereinigt um 4,5 Prozent. "Die REWE Group ist wieder auf Kurs", so Alain Caparros, "worauf es jetzt ankommt, ist die weitere konsequente Umsetzung unserer Strategie und unserer Ziele in der Praxis des Tagesgeschäfts". Dabei stehen vier Handlungsfelder im Mittelpunkt: Erstens: Organisches Wachstum - und zwar profitables Wachstum. Zweitens: Wachstum durch Akquisitionen und Übernahmen. Drittens: Die weitere Internationalisierung des Geschäfts, wozu auch die Intensivierung der Zusammenarbeit in der strategischen europäischen Allianz COOPERNIC zählt, zu deren neuem Präsidenten der Vorstandsvorsitzende der REWE Group, Alain Caparros, soeben gewählt worden ist. Viertens: Das klare Bekenntnis zum Prinzip der Nachhaltigkeit und zur sozialen, gesellschaftlichen sowie ökologischen Verantwortung unseres Unternehmens. "Diese vier strategischen Handlungsfelder sind für uns die Blaupause, mit der wir die REWE Group sicher durch die kommenden Jahre führen werden - im Interesse der Kunden, der Mitarbeiter und der Aktionäre", so Caparros abschließend.
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