REWE Group-Innovationsforum: II
REWE Group will Expansion gemeinsam mit Lieferanten und Investoren vorantreiben
Köln (ots)
Grundstein für engere Kooperation mit internationalen Herstellern und regionalen Lieferanten gelegt - Milliarden-Investitionen in neue Märkte
Nach einem Rekordumsatz von 43,5 Mrd. Euro und Wachstumsraten deutlich über dem Branchendurchschnitt will die Kölner REWE Group ihre Expansion mit ihren innovativen Supermarkt- und Discountkonzepten in enger Zusammenarbeit mit ihren Lieferanten und Investoren weiter vorantreiben und dabei neue Wege gehen. Zum ersten Mal in seiner 80-jährigen Geschichte hat die Unternehmensgruppe mehr als 500 Lieferanten und Investoren zu einem Innovationsforum eingeladen, auf dem nach Abschluss der umfangreichen Re- und Neustrukturierungen die neu gewonnene Leistungsfähigkeit des Konzerns und seiner Märkte demonstriert wird.
"Die REWE Group ist im Aufbruch, das gilt nicht nur für Strukturen und Konzepte. Wir wollen in Eching den Grundstein legen für eine konstruktive Zusammenarbeit mit unseren Partnern. Nur gemeinsam werden wir Herausforderungen wie den demographischen Wandel oder den zunehmenden internationalen Wettbewerbsdruck meistern. Die REWE Group hat als Antwort darauf die derzeit innovativsten Supermarkt- und Discountkonzepte entwickelt. Wir sind dichter am Kunden als andere", sagte Alain Caparros, Vorstandvorsitzender der REWE Group, auf der Eröffnung des Innovationsforums am Mittwoch (23.5.) in Eching bei München. "Wir können aber nur dann Milliardensummen in unsere Märkte, in unsere Konzepte oder in unsere Expansion - wie hier in Eching - investieren, wenn unsere Leistungen von unseren Partnern entsprechend honoriert werden", betonte der Vorstandvorsitzende gegenüber Vorständen und Geschäftsführern der wichtigsten Hersteller aus der internationalen Ernährungsindustrie, nationalen und regionalen Lieferanten sowie der Immobilienwirtschaft.
Dreiklang Internationalität, eigenständige Geschäftseinheiten und strategischer Einkauf als neue Basis
Den Dreiklang Internationalität, eigenständige strategische Geschäftseinheiten und strategischer Einkauf bezeichnete Caparros als beste Voraussetzung, die Kooperation mit den Geschäftspartnern der REWE Group zu intensivieren und auf eine neue Basis zu stellen. Als internationales Unternehmen lege die REWE Group großen Wert auf seine Vielfalt. Die Allianz Coopernic mit Leclerc (Frankreich), Colruyt (Belgien), Coop (Schweiz) und Conad (Italien), die in 17 Ländern für ein Umsatzvolumen von 95 Mrd. Euro stehe, sei nicht nur eine Einkaufskooperation, sondern eröffne als länderübergreifende Initiative neue Perspektiven. Durch die historische Neuausrichtung der Geschäftsfelder und Vertriebslinien hätten die REWE-Supermärkte und Penny-Discountmärkte im Wettbewerb deutlich an Schlagkraft gewonnen. Auch das erschließe der Industrie und den Lieferanten bis hinein in die Regionen neue Chancen. Als Klammer der neuen Struktur der Beschaffung bezeichnete Caparros den strategischen Einkauf. Dieser sei erster Ansprechpartner der Industrie, führe die Jahresgespräche, sei aber zugleich Dienstleister für den Vertriebslinieneinkauf.
Staatsminister Dr. Beckstein und Miller begrüßen Regionalisierung
Die neue Strategie der REWE Group, die Kundennähe, Qualität der Produkte, Nachhaltigkeit und Vielfalt des Angebots durch eine Rückbesinnung auf regionale Produkte in den Vordergrund stellt, fand die volle Zustimmung des Bayerischen Staatsministers für Landwirtschaft und Forsten, Josef Miller, sowie des Bayerischen Staatsministers des Inneren und stellvertretenden Ministerpräsidenten, Dr. Günther Beckstein, der die Grüße der bayerischen Staatsregierung überbrachte. Miller bezeichnete das Innovationsforum der REWE Group als "wichtiges Signal für die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens". Er warnte vor einer "Qualitätsspirale nach unten" und einer vorrangig preisorientierten Geschäftspolitik des "Verramschens". "Die Wertigkeit unserer Lebensmittel ist eine wesentliche Dimension von Nachhaltigkeit", so der Staatsminister, der das für den Top-Lebensmittelhändler interessante Leistungsangebot der bayerischen Land- und Ernährungswirtschaft hervorhob.
HDE Präsident Sanktjohanser: "Service wird ganz groß geschrieben"
Der Präsident des Hauptverbandes des deutschen Einzelhandels (HDE) und Vorstand der REWE Group, Josef Sanktjohanser, rief die Unternehmen dazu auf, mehr auf Nähe, Vertrautheit und persönliche Ansprache des Kunden zu setzen. "Service wird ganz groß geschrieben", sagte Sanktjohanser. Er sei davon überzeugt, dass auf Dauer "Hier werden Sie geholfen" im Wettbewerb "Geiz ist geil" mindestens ebenbürtig sei. Service, Erkennen von Kundenwünschen und vor allem das Ausnutzen der längeren Öffnungszeiten bieten nach Ansicht des HDE-Präsidenten vor allem auch mittelständischen Einzelhändlern gute Chancen im wachsenden Wettbewerb. Dass im stagnierenden Lebensmittelhandel durchaus neue Wachstumsfelder zu erschließen sind, belegte REWE Group-Vorstand Sanktjohanser mit der dynamischen Entwicklung des REWE-Großverbraucher Service, der mit zweistelligen Zuwachsraten und einem Umsatz von rund einer Mrd. Euro Marktführer im Food Service in Deutschland sei. Er lud die Lieferanten ein, am Wachstum der strategischen Geschäftseinheit "Kooperationen, Partnerschaften" durch die Vertiefung der Zusammenarbeit teilzuhaben, die beispielsweise durch Kooperationen mit Dohle (HIT), Karstadt Feinkost, dm sowie dem Ausbau der Bio-Supermärkte Vierlinden getragen wird.
Rekordinvestitionen auf solidem Fundament
Die erhöhte Schlagzahl bei der Expansion und das aufgestockte Investitionsbudget von 1,2 Mrd. Euro gehe nicht zu Lasten der niedrigen Bankverschuldung auf Vorjahresniveau versicherte der Finanzvorstand der REWE Group, Norbert Fiebig. "Bei aller Aufgeschlossenheit für Innovationen, bei unserer Finanzpolitik bleiben wir als Genossenschaft konservativ", so Fiebig, der sich insbesondere mit den Ergebnissen der REWE-Supermärkte zufrieden zeigte. Aber auch Penny-Discount liefere einen erfreulichen Ergebnisbeitrag.
Neue Formen der Zusammenarbeit bot Fiebig den Teilnehmern des Innovationsforums auf einem anderen Geschäftsfeld an. Als Touristikvorstand des Handels- und Reisekonzerns REWE Group empfahl er den Unternehmen die Leistungspakete der Touristiktochter FCm DER Travel Solutions im Bereich Geschäftsreisen.
Mit "Neuer REWE" Wachstumspotential erschließen
Nach dem überaus erfolgreichen Start des neuen Supermarktkonzeptes unter der einheitlichen Marke REWE, das nunmehr auch in Eching ans Netz geht, will Jan Kunath, Leiter der Strategischen Geschäftseinheit Vollsortiment National, "Vollgas geben". Bis 2011 sollen 460 neue Standorte eröffnet werden. Das mit Erlösen von 11,7 Mrd. Euro umsatzstärkste Geschäftsfeld der REWE Group empfiehlt sich der Markenartikelindustrie, nationalen und regionalen Lieferanten als verlässlicher Partner. Der Anteil an regionalen, lokalen Artikeln soll auf bis zu 15 Prozent vom Gesamtsortiment gesteigert werden. Das Bio-Sortiment wird auf bis zu 1.000 Artikel ausgebaut. Auch hier ist REWE an langfristigen Partnerschaften gelegen.
"Kernthemen wie Preis-Leistungs-Verhältnis, Frische und gesunde Ernährung assoziiert der Kunde zunehmend mit dem Namen REWE. Dieser Erfolg ist uns für 2007 Ansporn, noch mehr Fahrt aufzunehmen. Wir werden den Abstand zum Marktführer weiter verkürzen", betonte Kunath. Im laufenden Jahr werde das Filialnetz um 140 Standorte erweitert. Dazu investiere die REWE Group allein in die Märkte selbständiger Kaufleute 100 Millionen Euro. "Langfristig soll jeder Bundesbürger einen REWE-Supermarkt zu Fuß erreichen können", so Kunath.
Penny verdichtet Vertriebsnetz um 400 Standorte
Mit rund 400 zusätzlichen Standorten will Penny Discountmarkt sein Vertriebsnetz in den nächsten fünf Jahren verdichten. Daneben werden kontinuierlich nicht mehr zeitgemäße Märkte an zukunftsfähige Standorte verlagert. Gefragt sind Fahrstandorte mit großzügigen Parkplatzanlagen ebenso wie gute Lauflagen Innerorts mit Verkaufsflächen von etwa 800 qm. "Entscheidend ist die Kundennähe" beschreibt Günter Becker, Penny-Geschäftsleitung, die Expansionspolitik. Als innovativster Discounter will Penny auch künftig Trendsetter im deutschen Discountmarkt sein. Bislang war Penny Vorreiter bei der Einführung von frischen Backwaren, Frischfleisch, Zeitungen und Zeitschriften, EC-Cash und verlängerten Öffnungszeiten von 7:00 Uhr bis 22:00 Uhr. Jüngste Entwicklung ist im Zuge der Gesundheitsorientierung die Aufwertung des Obst- und Gemüse Angebotes sowie Einführung eines umfangreichen Bio-Sortiments unter der eigenen Marke "Naturgut". Becker ermunterte die Industrie, gemeinsam noch schlummernde Umsatzpotentiale zu erschließen.
REWE Group berechenbarer und verlässlicher Partner
"Die REWE Group war für Sie stets ein berechenbarer und verlässlicher Partner, und wird es auch in Zukunft sein", versicherte Manfred Esser, Generalbevollmächtigter und Chef des Strategischen Einkaufs der REWE Group, den Teilnehmern am Innovationsforum 2007. Mit einem Umsatz von mehr als 43 Mrd. Euro und 12.000 Märkten in 14 Ländern Europas bietet die REWE Group den Lieferanten und der Industrie ein Absatzspektrum, dass sich kein zweites Mal findet. Kein Händler biete diese Vielfalt von Vollsortiment, Discount, Großhandel bis hin zu Fachmärkten, Cash & Carry oder Großerverbraucher Service. "Der strategische Einkauf wird Chancengleichheit und Fairness unter den Herstellern sicherstellen und die Lieferanten erkennen, die mit uns den gemeinsamen Weg der Vielfalt und der Möglichkeiten innerhalb unserer Gruppe gehen wollen. Steigende Umsätze, steigende Bedarfsdeckungsquote, steigende Bekanntheit und steigende Marktanteile belegen, dass wir den Geschmack der Kunden treffen. Vorteile, von denen die Industrie profitiert. Das wollen und müssen wir entsprechend honoriert wissen, denn nur so können wir das Gute noch besser machen und weiter Innovationsmotor sein", sagte Manfred Esser.
Für die Industrie hat die neue Struktur den Vorteil, dass sie nun vertriebslinienindividuell operieren kann. Auf Sicht kann dadurch zum Beispiel die hohe "Flopprate" neuer Produkte gesenkt werden, die im Handel bei rund 70 Prozent liegt. Pro Jahr entstehen bei Handel und Industrie dadurch Kosten in Milliardenhöhe. Zudem möchte die REWE Group stärker und früher in die Entwicklung neuer Produkte als Know-how-Träger mit einbezogen werden, unabhängig davon, ob das Produkt als Markenartikel oder Eigenmarkenartikel seinen Platz im Regal finden soll. "Denkbar ist eine Form der Kooperation - des Informationsmanagements - bestehend aus einem Expertengremium aus Handel und Industrie, in dem beide Seiten ihre Erfahrungen mit einbringen", so Esser.
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