Leben und Sterben in Würde
Der neugewählte Kolping-Bundespräses Ottmar Dillenburg fordert den Schutz des Lebens in allen Phasen
Essen/Köln (ots)
"Die unverfügbare Würde des Menschen muss vom ersten Moment seiner Existenz im Mittelpunkt stehen und zentrale Richtschnur in allen Lebensphasen sein, in Gesundheit und Krankheit und natürlich auch im Sterben", erklärte der neugewählte Bundespräses des Kolpingwerkes Deutschland, Ottmar Dillenburg in Essen. Dort fand am Wochenende die Bundesversammlung des katholischen Sozialverbandes statt. Der Einsatz für den Schutz des Lebens sei für das Kolpingwerk von zentraler Bedeutung. "Der Respekt vor der Einmaligkeit seines Lebens verbietet jede Instrumentalisierung des Schicksals eines Sterbenden sowie jede Fremdbestimmung seines Willens. Die Würde des Menschen verlangt eine Selbstbestimmung, die sich verantwortlich weiß vor sich selbst, vor den Mitmenschen und vor Gott", betonte Dillenburg.
Zu einem würdevollen Leben gehörten alle sinnvollen Möglichkeiten der Medizin, nicht aber eine Lebensverlängerung um jeden Preis. "Vielmehr zieht die Bemühung um ein Leben in Würde auch die Bemühung um ein Sterben in Würde nach sich", erklärte Ottmar Dillenburg. Wichtig sei dabei eine angemessene Begleitung des Sterbenden: "Nicht Hilfe zum, sondern Beistand im Sterben." Scharf verurteilt der neue Kolping-Bundespräses alle Versuche, unter bestimmten Umständen eine Unterstützung beim Suizid eines Kranken oder Sterbenden zu erlauben, wie sie der frühere Hamburger Justizsenator Roger Kusch fordert und praktiziert. "Es ist ein Unterschied, ob man das Sterben eines Menschen zulässt oder ob man es veranlasst. Die Assistenz bei der Selbsttötung, wie sie Herr Kusch versteht, überschreitet die Grenzen des Zumutbaren."
Wie man gehaltvoll mit der komplexen Herausforderung eines gesetzlichen Rahmens für die Bewahrung der Menschenwürde am Lebensende umgehen kann, zeige hingegen die jüngste Gesetzesinitiative zur Patientenverfügung, die die Abgeordneten Bosbach, Röspel und Göring-Eckardt vorgelegt haben. Sie sei der Gegenentwurf zu der von einer anderen Abgeordnetengruppe gewünschten Deregulierung und werde dem Anliegen des Lebensschutzes und der Besonderheit jedes einzelnen Falles viel besser gerecht.
"Viele Menschen fürchten sich vor Leiden und Schmerzen und wollen Angehörigen und Freunden am Ende ihres Lebens nicht zur Last fallen. Sie wünschen sich einen friedlichen und schmerzfreien Tod. Diese Sorgen und Ängste gilt es ernst zu nehmen", erklärt der Kolping-Bundespräses. Die Lösung dürfe aber nicht eine Aufweichung des Tötungsverbots sein, sondern ein menschenwürdiger Umgang mit Schwerkranken und Sterbenden, wie er beispielsweise in den Hospizen praktiziert werde. "Dazu gilt es die palliativmedizinische Versorgung zu verbessern und seelsorgerische Begleitung für Kranke, Sterbende und Angehörige anzubieten", fordert Dillenburg.
"Viele der örtlichen Kolpingsfamilien beschäftigen sich mit diesen wichtigen Fragen bereits jetzt intensiv im Rahmen ihrer Bildungsarbeit, um das Bewusstsein für die Würde des Menschen zu schärfen", berichtet der Bundespräses. "Wir rufen alle Kolpingsfamilen auf, sich diesem Beispiel anzuschließen. Ein Engagement in der Hospizarbeit oder in der Entlastung pflegender Angehöriger kann ein wertvoller ein praktischer Zugang zu dem Thema sein."
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