Kolpingwerk begrüßt Weiterentwicklung der Grundsicherung zu einem Bürgergeld
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Kolpingwerk begrüßt Weiterentwicklung der Grundsicherung zu einem Bürgergeld
Mit der Einführung eines Bürgergeldes greift die Ampelkoalition ein wichtiges Vorhaben zur Reform der Grundsicherung auf. An diesem Donnerstag beginnen dazu die Beratungen im Bundestag. Der Bundesvorstand des Kolpingwerkes Deutschland begrüßt die geplanten Änderungen.
Köln – 13.10.2022
Mit dem geplanten Bürgergeld strebt die Bundesregierung eine sinnvolle Korrektur des bisherigen Systems des Forderns und Förderns an. Menschen im Grundleistungsbezug wird eine deutlich bessere Perspektive zur beruflichen und gesellschaftlichen Teilhabe eröffnet. Im Vordergrund steht die Wiederherstellung der Beschäftigungsfähigkeit von fast vier Millionen Menschen. Der Schwerpunkt wird auf Maßnahmen zur Qualifizierung und Weiterbildung liegen und mit finanziellen Anreizen verbunden sein. Dies stellt aus Sicht des Kolpingwerkes eine begrüßenswerte Weiterentwicklung der Reform dar.
Mit Blick auf die geplanten Sanktionsregelungen sehen die Vorschläge der Bundesregierung nur noch eine maximale Kürzung von 30 Prozent vor. Zudem ist die Vollsanktionierung für Leistungsbezieher:innen unter 25 Jahre nicht mehr möglich. Dies ist nach Einschätzung des Kolpingwerkes eine konsequente und nachvollziehbare Regelung.
Es wird ebenfalls begrüßt, dass der Zweite Arbeitsmarkt und infolgedessen die Arbeitsmarktintegration von Langzeitarbeitslosen im Rahmen des 2019 eingeführten Teilhabechancengesetzes fortgeführt werden soll. Damit ist gesichert, dass auch in Zukunft Betriebe finanzielle Anreize bei der Einstellung von Personen erhalten, die dem Arbeitsmarkt lange fern waren und einen besonderen Eingliederungsbedarf haben.
Trotz der positiven Ansätze wird die Reform letztlich an ihrem Erfolg gemessen werden. Mit mehr als fünf Millionen Grundleistungsbezieher:innen und davon 3,7 Millionen erwerbsfähigen Personen liegt seit vielen Jahren ein enormes Arbeitskräftepotenzial brach, das im Zuge des aktuellen Fachkräftemangels dem Arbeitsmarkt schnellstmöglich zugeführt werden sollte.
Die vollständige Erklärung unter: www.kolping.de
Das Kolpingwerk Deutschland ist ein generationsübergreifender katholischer Sozialverband mit bundesweit mehr als 215.000 Mitgliedern in 2.286 Kolpingsfamilien vor Ort, davon etwa 37.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die der Kolpingjugend angehören. Es ist Teil von Kolping International und von Kolping Europa.
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Kolpingwerk Deutschland Christoph Nösser, Pressesprecher St-Apern-Str. 32, 50667 Köln Tel. 0221-20701-110 E-Mail: christoph.noesser@kolping.de www.kolping.de