Zum internationalen Tag des Kaffees: Fairtrade fordert Koalition für Zukunft des Kaffees
Zum „Internationalen Tag des Kaffees“ am 1. Oktober
Fairtrade fordert Koalition für die Zukunft des Kaffees
- Klimakrise, Krankheiten, schwankende Preise: Der Kaffee ist bedroht.
- Fairtrade fordert Importeure, Röster und Handel dazu auf, die Zukunft des Kaffees und der Kaffeebäuerinnen und -bauern zu sichern.
- Klimaanpassungsmaßnahmen werden durch Fairtrade in Anbauländern gefördert.
Köln, 1. Oktober 2023 – Das Lieblingsgetränk der Deutschen ist bedroht: Am Internationalen Tag des Kaffees macht Fairtrade Deutschland auf die wachsenden Herausforderungen im Kaffeeanbau aufmerksam. Fairtrade fordert gemeinsame Anstrengungen von Importeuren, Röstern und Handel, um die Zukunft des Kaffees und der Kaffeebäuerinnen und -bauern zu sichern.
Erträge sinken durch Folgen der Klimakrise
Die Zukunft des Kaffees und der Menschen, die ihn anbauen, sieht alles andere als rosig aus: Studien zufolge könnten bis 2050 rund 50 Prozent der heutigen Kaffeeanbaufläche durch die Klimakrise verloren gehen.* Trockenheit, Erosion und sinkende Fruchtbarkeit des Bodens machen zunehmend Flächen für den Kaffeeanbau ungeeignet, zudem breiten sich Pilzkrankheiten aus.
Es ist Zeit, umzusteuern: „Importeure, Röster, Händler sowie Konsumentinnen und Konsumenten müssen mit den Kaffeebäuerinnen und -bauern jetzt an einem Strang ziehen, um die Zukunft des Kaffeeanbaus zu sichern“, betont Claudia Brück, Vorständin bei Fairtrade Deutschland.
Mindestpreise, Prämie und Klimaanpassungsmaßnahmen
Mit stabilen Mindestpreisen und der Fairtrade-Prämie für Projekte vor Ort bietet Fairtrade wichtige Werkzeuge, um dieses Ziel zu erreichen. Durch Beratung, Trainings, Finanzhilfen und Klimaanpassungsmaßnahmen bekommen die Bäuerinnen und Bauern das notwendige Rüstzeug, um die Effekte der Klimakrise abzufedern. Die Fairtrade-Kaffeemindestpreise wurden zuletzt August 2023 kräftig angehoben.
Sichtbar ist dies zum Beispiel im brasilianischen Hauptanbaugebiet Minas Gerais: Hier finanziert die Fairtrade-Prämie etwa die Anschaffung von Schattenbäumen, um die Kaffeepflanzen vor extremen Wetterbedingungen zu schützen. Die Sicherung von Flussquellen, die Einrichtung von Regenrückhaltebecken, eine für jede Parzelle maßgeschneiderte Bodenanalyse und die Umstellung auf Bio sind weitere Maßnahmen, um die Erträge und somit die Zukunft der Menschen, die Kaffee anbauen, zu sichern.
„Die Effekte der Klimakrise spüren wir im Kaffeeanbau bereits unmittelbar –durch Frost, extreme Hitze, zu wenig oder zu viel Regen“, sagt Paulo Ferreira Junior, Kaffeeexperte beim lateinamerikanischen Produzentennetzwerk CLAC. „Wenn wir auch in Zukunft unseren Morgenkaffee haben wollen, müssen wir einen Anbau fördern, der im jeweiligen Ökosystem integriert ist und der den Bäuerinnen und Bauern ein stabiles Einkommen ermöglicht.“
Fairtrade thematisiert Kaffee-Zukunft auch auf der Anuga
Vom 7. bis 11. Oktober ist Fairtrade Deutschland mit einem Stand auf der Anuga vertreten, der Leitmesse der Ernährungsbranche in Köln. Im Mittelpunkt des Auftritts steht die Frage, wie das Fairtrade-System dazu beitragen kann, trotz der multiplen aktuellen Herausforderungen die Kaffeelieferkette dauerhaft zu sichern. Der Fairtrade-Stand befindet sich im Boulevard, Standnummer 42.
*Studie “Expected global suitability of coffee, cashew and avocado due to climate change”. Geography of Food an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Wächswil/Schweiz, 2022.
Fairtrade Deutschland e.V.
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Leitung Kommunikation Marcelo Crescenti +49 221 942040-55
Pressekontakt Hannah Maidorn +49 221 942040-94 presse@fairtrade-deutschland.de
Hintergrund: Der Verein Fairtrade Deutschland e.V. wurde 1992 mit dem Ziel gegründet, Produzentengruppen in Ländern des globalen Südens zu unterstützen. Als unabhängige Organisation handelt Fairtrade Deutschland e.V. nicht selbst mit Waren, sondern setzt sich dafür ein, den Handel mit fair gehandelten Produkten und Rohstoffen zu fördern und mehr Bewusstsein für nachhaltigen Konsum zu erreichen. www.fairtrade-deutschland.de
Fairtrade Deutschland gehört zum internationalen Verbund Fairtrade International e.V., in dem Fairtrade-Organisationen aus 25 Ländern und die drei kontinentalen Produzentennetzwerke zusammengeschlossen sind. Fairtrade International entwickelt die international gültigen Fairtrade-Standards. www.fairtrade.net
Alle beteiligten Akteure entlang der Lieferkette werden regelmäßig von FLOCERT GmbH kontrolliert. Die Gesellschaft arbeitet mit einem unabhängigen und weltweit konsistenten Zertifizierungssystem nach den Anforderungen der Akkreditierungsnorm ISO 17065 (DIN EN 45011). www.flocert.net