Medikamente und Geld fehlen nach wie vor
Aktionsbündnis gegen AIDS setzt Kampagne fort
Bonn (ots)
Das Aktionsbündnis gegen AIDS wird seine Kampagne bis Ende 2007 fortsetzen. Dies beschlossen Vertreter der über 70 Mitgliedsorganisationen und mehr als 200 Basisgruppen bei ihrer Jahresversammlung in Bad Godesberg. Dringenden Handlungsbedarf sehen die Mitglieder des Bündnisses bei der Pharmaindustrie. "Für Kinder gibt es in Entwicklungsländern nach wie vor keine geeigneten Aidsmedikamente", sagte Astrid Berner-Rodoreda von Brot für die Welt, Sprecherin des Aktionsbündnisses gegen AIDS. Dies ist ein Beispiel dafür, dass die Forschung und Entwicklung der Pharmaindustrie nicht hinreichend bei den Bedürfnissen der ärmeren Länder ansetzt.
Auch die Frage der Finanzierung der weltweiten Aidsbekämpfung ist nach wie vor offen. Zum Beitrag der Bundesregierung stellte sich Erich Stather, Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, den Fragen des Aktionsbündnisses. Neben der Forderung nach mehr Finanzmitteln für die Aidsarbeit engagiert sich das Bündnis für höhere Transparenz in der Mittelvergabe. "Die Zusage des Staatssekretärs, die Zahlen zum finanziellen Beitrag für 2003 zur Verfügung zu stellen, könnte ein wichtiger Schritt dazu sein", kommentierte Rolf Goldstein von Misereor, Sprecher des Aktionsbündnisses.
Ein wichtiges Anliegen war auch die Zusammenarbeit mit internationalen Akteuren. Mit Christoph Benn vom Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria diskutierten die Teilnehmenden die Perspektiven und Grenzen des neuen Finanzierungsinstrumentes. Anja Teltschik von der AIDS Foundation East West erinnerte daran, dass besonders die Menschen mit HIV/Aids in Osteuropa stärkere politische Aufmerksamkeit brauchen. "Sein breites Mitgliederspektrum gibt dem Aktionsbündnis gegen Aids die Möglichkeit, verschiedene Erfahrungen zu bündeln und eine starke Stimme zu sein.", sagte Derek Bodell von der World Aids Campaign.
Das Aktionsbündnis ist ein Zusammenschluss von über 70 kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen der Aids- und Entwicklungszusammenarbeit sowie über 200 Basisgruppen. Gemeinsam wollen sie Politik und Pharmaindustrie stärker in die Verantwortung für den Kampf gegen HIV/Aids nehmen. Der Ausbau der finanziellen Ressourcen zur weltweiten HIV-Prävention und Aids-Bekämpfung und der weltweite Zugang zur Therapie sind die zentralen Anliegen der Kampagne des Bündnisses.
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