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Aktionsbündnis gegen AIDS

Weltaidstag 2004: Prävention und Behandlung erreichen nur wenige
Hilfsorganisationen planen gemeinsame Projekte in Osteuropa

Bonn (ots)

Anlässlich des Welt-Aids-Tages kündigte das
Aktionsbündnis gegen AIDS heute in Bonn weitere öffentliche Aktionen
für das kommende Jahr an. Die neusten Zahlen zur globalen
Aids-Epidemie zeigen, dass die internationalen Bemühungen zur
Eindämmung der Immunschwächekrankheit keineswegs ausreichen. Zur
Unterstützung der Selbsthilfebewegung in Osteuropa planen deutsche
Experten und Hilfsorganisationen gemeinsame Projekte.
"Dass in Ländern mit hoher Prävalenz nach wie vor weniger als 0,2
Prozent der Erwachsenen Zugang zu HIV-Tests haben und nur einer von
zehn Betroffenen eine Therapie bekommt, zeigt, dass wir HIV/Aids noch
lange nicht unter Kontrolle haben", bilanzierte Jürgen Hammelehle,
Geschäftsführer der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe und
Sprecher des AKTIONSBÜNDNISSES GEGEN AIDS. Berichte über
Preisnachlässe und die Bereitstellung von finanziellen Ressourcen
täuschen darüber hinweg, dass bislang nur ein Bruchteil der
Betroffenen in den ärmeren Ländern erreicht werden kann. "Hier in
Deutschland werden wir auch im kommenden Jahr auf die Straße gehen,
um auf diesen Missstand in den ärmeren Ländern aufmerksam zu machen
und Bundesregierung und Pharmakonzerne an ihre Verantwortung zu
erinnern."
"Um unsere Zusammenarbeit auszubauen und die Aids-Bewegung in
Osteuropa bestmöglich zu unterstützen, möchten wir
Nichtregierungsorganisationen für gemeinsame Projekte
zusammenbringen", sagte Frieder Alberth von Connect plus, der für
sein Engagement in der Aidsarbeit in Osteuropa den deutschen
Medienpreis "Bambi" 2004 erhielt. Innerhalb der Bundesregierung sei
nach wie vor unklar, wer Ansprechpartner für HIV/Aids in Osteuropa
ist. Seitens der Pharmaindustrie müssten für Osteuropa dringend
Preisnachlässe ausgehandelt  werden. Nach Angaben der
Weltgesundheitsorganisation kostet die Behandlung eines
Aids-Patienten in Russland heute rund 8000 US-Dollar pro Jahr. Das
durchschnittliche Jahreseinkommen liegt ebenfalls bei 8000 US-Dollar.
Zum Schutz von Frauen forderte Schwester Dr. Lea Ackermann bei der
Pressekonferenz des AKTIONSBÜNDNISSES GEGEN AIDS eine konsequente
Stärkung und Anerkennung der politischen Rechte von Frauen und
Mädchen sowie ihre umfassende Information. Besonders für Frauen, die
in Armut Leben und keine Wahlmöglichkeiten haben, sei es von
lebenswichtiger Bedeutung, alle Maßnahmen zur Prävention zu kennen.
"Einseitige  Programme vervielfachen das Infektionsrisiko Frauen",
sagte die katholische Missionsschwester, die seit 1988 mit dem Verein
SOLWODI Opfer von Zwangsprostitution, unfreiwilliger Heirat und
Verschleppung unterstützt.
Das AKTIONSBÜNDNIS GEGEN AIDS ist ein Zusammenschluss von über 80
kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen der Aids- und
Entwicklungszusammenarbeit sowie mehr als 250 Basisgruppen. Gemeinsam
wollen sie Politik und Pharmaindustrie stärker in die Verantwortung
für den Kampf gegen HIV/Aids nehmen. Der Ausbau der finanziellen
Ressourcen zur weltweiten HIV-Prävention und Aids-Bekämpfung und der
weltweite Zugang zur Therapie sind die zentralen Anliegen der
Kampagne des Bündnisses.

Pressekontakt:

Katja Roll,
Öffentlichkeitsarbeit: 0176 - 241 94 898

Original-Content von: Aktionsbündnis gegen AIDS, übermittelt durch news aktuell

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