Eremiten auf dem Börsenparkett: Fehlt es IR-Managern an Kontakten in der Financial Community?
Hamburg (ots)
Exzellente Kontakte in die Financial Community machen für 68 Prozent der Manager in Unternehmensabteilungen für Investor Relations (IR) den größten Wert eines guten IR-Mitarbeiters aus. In der praktischen Arbeit spielen aber bislang andere Eigenschaften eine wichtigere Rolle: Nicht einmal 40 Prozent (39,2 Prozent) der IR-Experten benennt die exzellenten Kontakte in die Finanzwelt als eigene, wichtigste Eigenschaft. Auch in anderen Bereichen klaffen Anspruch des Unternehmens und Praxis der Investor Relations auseinander. Dies zeigt der aktuelle IR-Trendmonitor, für den CAT Consultants, die dpa-Tochter news aktuell und Faktenkontor 203 Fach- und Führungskräfte der IR-Branche befragt haben.
Als der Neue Markt boomte, waren Experten für Investor Relations heiß begehrt. Und manch einer versuchte sein Glück in der Branche, obwohl er zu wenig davon verstand. Heute verlangen Unternehmen dagegen viele professionelle Kompetenzen von ihren IR-Managern: An erster Stelle steht für 68 Prozent der Befragten ein dichtes Netzwerk von Kontakten in der Financial Community. 50 Prozent fordern zudem eine fundierte Kenntnis der gesetzlichen Grundlagen der Finanzmarktkommunikation. Dabei beschäftigen nur wenige Unternehmen ausgebildete Juristen in den IR-Abteilungen. An dritter Stelle steht mit 43 Prozent das betriebswirtschaftliche Know-how. Entsprechend haben die meisten Mitarbeiter in IR-Abteilungen eine kaufmännische Qualifikation. Die Einschätzung der wichtigsten Eigenschaften für erfolgreiche Investor Relations ist unabhängig von der Größe des Unternehmens oder der jüngsten Kursentwicklung.
Doch was für das Unternehmen gut sein könnte, hat längst nicht jeder IR-Angestellte zu bieten: Kontakte zu Akteuren der Kapitalmärkte liegen im Ranking der wichtigsten Eigenschaften der Befragten nur auf dem vierten Platz. Stattdessen halten die IR-Professionals strategisches Denken sowie fundierte Kenntnisse der Gesetzgebung oder der Betriebswirtschaft für ihre besonderen Stärken. Ebenso spielen Stressresistenz und das Verhältnis zwischen IR-Abteilung und Geschäftsleitung nach Einschätzung der IR-Angestellten eine wichtigere Rolle, als ihnen aus unternehmerischer Sicht beigemessen wird.
Eines muss ein IR-Experte aber nur sehr selten sein: kreativ. Gerade einmal drei Prozent der Befragten nennen Kreativität eine wichtige Eigenschaft für den Unternehmenserfolg. Und nur knapp acht Prozent halten sich selbst für besonders kreativ. Gerät ein Unternehmen jedoch in eine Krise, wird sie mit einem Mal wichtig: Die Mitarbeiter von Unternehmen, deren Kurs im Vorjahr um mehr als 20 Prozent gesunken ist, beurteilen "Kreativität" als wertvolle Kompetenz, die den Kursabfall auffangen könnte.
Für den "IR-Trendmonitor" wurden im August und September dieses Jahres 203 Fach- und Führungskräfte aus IR-Abteilungen und IR-Agenturen von CAT Consultants, der dpa-Tochter news aktuell und Faktenkontor befragt. In der Online-Umfrage wurden unter anderem. Einschätzungen der Entwicklung von Budget- und Honorar, Eigenschaften von IR-Experten, Bedeutung von Zielgruppen und DFVA-Grundsätzen erfasst. Der "IR-Trendmonitor" wird regelmäßig zweimal im Jahr durchgeführt, um Branchentrends kontinuierlich erfassen zu können.
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