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Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh)

Schuldenkater nach Weihnachten? Online-Kunden behalten Ausgaben im Blick

Berlin (ots)

Verbraucherinnen und Verbraucher kontrollieren ihre Ausgaben beim Onlineshopping deutlich besser als insbesondere zur Weihnachtszeit behauptet wird. Auch "Buyer's remorse", also die Reue nach dem Einkaufen im Internet ist eher die Ausnahme. Gut jede/r fünfte Befragte würde sich jedoch mehr Bedenkzeit wünschen, und dafür jede Bestellung nach 24 Stunden ein weiteres Mal bestätigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage unter mehr als 1.000 Verbraucherinnen und Verbrauchern in Deutschland durch Civey im Auftrag des bevh. "Das Risiko, sich im Onlinehandel zu verschulden ist nach Datenlage von Destatis verschwindend gering. Dennoch wird oft behauptet, Dark Patterns, BNPL-Angebote und Black-Friday-Angebote würden gerade in der Weihnachtszeit Menschen zur Überschuldung verführen. Die Diskrepanz zwischen Fakten und Wahrnehmung wollten wir näher untersuchen", erklärt Christoph Wenk-Fischer die Hintergründe der Umfrage.

86 Prozent haben Ausgaben unter Kontrolle

Kaufentscheidungen haben oft unbewusste und irrationale Motive - das ist bekannt. Aber wie wahrscheinlich ist es, beim Onlineshopping die Kontrolle zu verlieren? Und: Wie oft bereuen Kunden nach dem Bestellen den Kauf, weil sie das Gefühl haben, manipuliert worden zu sein? Auf die Frage "Wie häufig achten Sie beim Onlinekauf vor der Bestellung aktiv darauf, dass Sie sich den Kauf leisten können?" antworteten in der Umfrage 3 von 4 VerbraucherInnen (75,3 Prozent) mit "immer", weitere 10,9 Prozent täten das "sehr häufig" oder "häufig". Zwar gaben 11,6 Prozent an "selten" (3,0 Prozent) oder "nie" (8,6 Prozent) auf ihr Geld zu achten. Darunter fallen aber auch Menschen mit hohem Einkommen, für die Budgetgrenzen ohnehin eine geringere Rolle spielen. 2,2 Prozent konnten keine Antwort geben.

Auch wenn die meisten KundInnen ihre Ausgaben fest im Blick behalten: Dem Onlinehandel wird oft vorgeworfen, manipulative Praktiken - sogenannte Dark Patterns - zu nutzen, um Verbraucherinnen und Verbrauchern "einen Schubs" zu geben, Dinge zu kaufen, die sie ursprünglich gar nicht wollten oder benötigen. "Wie stark Dark Patterns tatsächlich wirken, ist schwer zu untersuchen. Stattdessen gibt es viele Meinungen und Panikmache. Wenn Verbraucher massenhaft gegen ihren Willen einkaufen, dann müsste sich das aber früher oder später durch verstärkte Kaufreue bemerkbar machen", erklärt Wenk-Fischer. Die Aussage "Nach Online-Einkäufen fühle ich mich häufig so, als wäre ich zur Bestellung gedrängt worden" können allerdings nur 7,2 Prozent der befragten Online-Käufer klar für sich bejahen. 87,3 Prozent der Befragten finden, ihre Kaufentscheidungen frei treffen zu können und 5,5 Prozent "wissen nicht", wie sie antworten sollen.

Um die "digitale Fairness" beim Online-Shopping zu stärken, wird von manchen mitunter eine zusätzliche Bestätigungspflicht für Bestellungen vorgeschlagen: Bevor ein Paket verschickt werden könnte, müssten Verbraucher dann einen weiteren Tag warten und jeden Einkauf ein zweites Mal aktiv bestätigen. "Die Onlinekunden wissen, dass sie ein gesetzliches Rückgaberecht von 14 Tagen genießen - man müsste denken, dass reiche aus, um Kaufentscheidungen zu überdenken", hält Wenk-Fischer dagegen. In diese Richtung weisen auch die Umfrageergebnisse: 52,4 Prozent der befragen VerbraucherInnen fänden eine zusätzliche Wartezeit "eindeutig falsch", weitere 13,2 Prozent "eher falsch". Immerhin 8,5 Prozent fänden sie "eindeutig richtig" und 14,3 Prozent "eher richtig" (zusammen 22,8 Prozent). 11,6 Prozent konnten die Frage nicht beantworten.

Daten zeigen wenig Überschuldungsrisiko

Einer aktuellen Erhebung des bevh zufolge haben 91,3 Prozent der Deutschen (älter als 18 Jahre) im Jahr 2023 mindestens einmal online eingekauft, das sind absolut 64,24 Mio. Verbraucherinnen und Verbraucher. In Verhältnis dazu spricht Destatis von derzeit hochgerechnet 594.800 Personen in Schuldenberatung. Knapp ein Drittel davon, gut 178.000 Personen, sind dabei auch bei Onlinehändlern im Zahlungsverzug. Unter dem Strich sind demnach gerade einmal 0,3 Prozent aller Online-Kunden in Schuldenberatung. An der mittleren Verschuldung dieser Menschen von 31.565 Euro hat der Online- und Versandhandel Destatis zufolge einen Anteil von 2,1 Prozent.

Zur Umfrage: Für die Umfrage wurden 1.011 Menschen in Deutschland befragt, die vor Weihnachten im Internet engekauft haben. Der Befragungszeitraum lag zwischen dem 16.12. und 19.12.2024. Die Umfrage ist repräsentativ.

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Pressekontakt:

Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh)
Frank Düssler
Friedrichstraße 60 (Atrium)
10117 Berlin
Mobil: 0162 2525268
frank.duessler@bevh.org

Original-Content von: Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh), übermittelt durch news aktuell

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