Arbeitgeberverband HessenChemie
Tarifabschluss muss für alle bezahlbar sein Auftakt der Tarifgespräche in der hessischen kunststoffverarbeitenden Industrie in Niedernhausen bei Wiesbaden.
Wiesbaden (ots)
Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) forderte eine Erhöhung der Vergütungssätze und Ausbildungsvergütungen, die neben dem Ausgleich der Preissteigerungsrate eine reale Einkommenserhöhung sicherstellt. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrages soll 12 Monate betragen.
Im Mittelpunkt der ersten Verhandlungsrunde stand eine mehrstündige Wirtschaftsdebatte. Vertreter des Arbeitgeberverbandes HessenChemie machten gegenüber der Gewerkschaft deutlich, "dass der Verteilungsspielraum nicht übermäßig groß sei". Die Unternehmen haben erheblich mit der Schere zwischen explosionsartig steigenden Energie- und Rohstoffkosten einerseits und anhaltendem Druck auf die Verkaufspreise zu kämpfen. Außerdem gebe es ernst zu nehmende Konjunkturrisiken, allen voran die, Turbulenzen an den Börsen, der erneute Ölpreisanstieg und ein schwacher US-Dollar.
Arbeitgeber- wie Arbeitnehmervertreter stellten fest, dass 2006 für die Mehrzahl der Unternehmen ein gutes Jahr war. Das Umsatzplus mit 4,8 Prozent in Hessen sei aber deutlich niedriger ausgefallen als für die Unternehmen im Bundesschnitt (+ 10,2 Prozent). Die konjunkturellen Erwartungen der Unternehmen für 2007 fallen eher verhalten aus und sind nach Sparten uneinheitlich. Vor allem berichten die Automobilzulieferer von einem starken Kosten- und Wettbewerbsdruck.
Nachdem die Polymerpreise seit 2003 bereits um 50 Prozent, die Strompreise um 12 Prozent gestiegen sind, erwarten bis zum Jahresende Dreiviertel der Unternehmen weiter steigende Rohstoffpreisen. Jedes zweite Unternehmen rechnet mit höheren Energiekosten. "Es wundert mich daher nicht, dass laut Umfrage trotz höherer Umsätze 30 Prozent der Betriebe über eine unbefriedigende Ertragslage berichten", erklärt Thomas Wedekind, Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite.
Mit Blick auf das laufende Jahr wird der Druck auf die Erträge weiter zunehmen. Bei Produktion und Umsatz erwarten viele Unternehmen einen spürbaren Rückgang. Die Zahlen für Beschäftigung und Anlageinvestitionen werden dagegen stabil bleiben. Auch die hohen Arbeitskosten im internationalen Vergleich erschweren die Wettbewerbsfähigkeit der Branche. "Ein Tarifabschluss muss für alle Unternehmen auch langfristig bezahlbar sein, um Zukunftsfähigkeit und Beschäftigung zu sichern", machte Wedekind deutlich.
Die Verhandlungen wurden ergebnislos vertagt und sollen am 27. März in Wiesbaden fortgesetzt werden.
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