Arzneimittelausgaben 2006: Generika-Mindestquote dringend erforderlich
Berlin (ots)
Für die stabilen Arzneimittelausgaben 2006 können sich die gesetzlichen Krankenkassen bei der Generikaindustrie bedanken. "Die heute von der ABDA vorgelegten Zahlen belegen, dass der Anstieg der Arzneimittelausgaben nahezu ausschließlich durch die Generikahersteller gebremst wurde, obwohl diese für den Anstieg der Ausgaben überhaupt nicht verantwortlich sind", betonte der Geschäftsführer des Branchenverbands Pro Generika, Hermann Hofmann.
Vor allem durch die Preissenkungen mit einem Gesamtvolumen von insgesamt 650 Millionen Euro habe die Generikaindustrie einen historisch einmaligen Sparbeitrag geleistet. Allerdings komme, so Hofmann weiter, diese Summe den Krankenkassen nicht vollständig zugute, da die Verordnungen von Generika nur geringfügig angestiegen seien. "Etwa ein Viertel der Einsparsumme geht verloren, weil statt Generika teurere Erstanbieterprodukte eingesetzt werden", kritisierte Hofmann.
"Hier versagen die Krankenkassen völlig", erklärte Hofmann. Er forderte deshalb den Gesetzgeber auf, umgehend eine Mindest-Verordnungsquote für Generika festzuschreiben, die deutlich über den bisherigen Werten liegt. "Es ist einer der vielen Mängel der aktuellen Gesundheitsreform, dass genau das hier nicht geschieht", sagte Hofmann. Wäre die Mindestquote bereits im vergangenen Jahr mit dem Arzneimittelsparpaket (AVWG) eingeführt worden, wären die Arzneimittelausgaben der Krankenkassen im Jahr 2006 sogar insgesamt gesunken.
Nach den Worten des Verbandsgeschäftsführers ist die Quote für die Zukunft dringend erforderlich, um den sich abzeichnenden Ausgabenanstieg bei den Arzneimitteln abzupuffern. "Die Gesundheitspolitik hat bislang die eigentlichen Kostentreiber im Arzneimittelbereich, die sehr teuren, therapeutisch aber nicht unbedingt besseren patentgeschützten Analogpräparate, geschont. Das rächt sich. Bei der nächsten Gesundheitsreform, die bald anstehen wird, muss die Quote ins Gesetz!"
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