Deutscher Jagdverband e.V. (DJV)
Achtung Wildwechsel! - Gefahr von Wildunfällen steigt
2 Audios
- 200330_BmE_Zeitumstellung.mp3
MP3 - 1,6 MB - 01:47Download - 200330_OTP_Zeitumstellung.mp3
MP3 - 1,7 MB - 01:54Download
Ein Dokument
Berlin (ots)
Anmoderationsvorschlag: Ab sofort (Seit einigen Tagen/ einigen Wochen) haben wir ja wieder Sommerzeit. Das heißt, abends ist es länger hell. Gleichzeitig fließt der Berufsverkehr über Nacht wieder in der Morgendämmerung. Damit tun sich nicht nur einige Menschen schwer. Diese Zeit ist auch besonders gefährlich für Wildtiere. Das belegen auch die Zahlen des bundesweiten Tierfund-Kataster. Demnach ist die Zahl von Wildtierunfällen morgens im April und Mai besonders hoch. Mehr dazu von Helke Michael.
Sprecherin: Laut Tierfund-Kataster sind die frühen Morgenstunden im April und Mai für Wildtiere und Autofahrer besonders gefährlich. Zwischen 6 und 9 Uhr passieren doppelt so viele Wildunfälle wie zur gleichen Zeit im März. Der Grund liegt auf der Hand, sagt der Biologe Torsten Reinwald vom Deutschen Jagdverband.
O-Ton 1 (Torsten Reinwald, 24 Sek.): "Für viele Wildtiere, also hauptsächlich die Pflanzenfresser, allen voran das Reh, endet jetzt die Fastenzeit. Es gibt endlich wieder frisches Grün zu fressen. Deswegen sind sie viel unterwegs, suchen nach dem Leckerbissen. Die Dämmerung gibt Schutz vor Fressfeinden, deswegen ist das Reh insbesondere dann auf Futtersuche. Und, was dazu kommt, es beginnt die Paarungszeit schon, die alten Rehböcke vertreiben jetzt die geschlechtsreifen Rivalen."
Sprecherin: Extrem aufpassen sollte man auf Straßen entlang des Waldrandes.
O-Ton 2 (Torsten Reinwald, 20 Sek.): "Dort trennt praktisch die Straße das Schlafzimmer der Rehe, was der Wald ist, vom Esszimmer, was die Wiese ist, auf der anderen Seite. Und Straßen im Wald sind ebenfalls unfallträchtig. Dort gilt immer: Fuß vom Gas! Wenn ich statt Tempo 100 nur 80 fahre, habe ich schon einen 25 Meter kürzeren Bremsweg und das kann Leben retten."
Sprecherin: Wenn beispielsweise ein Reh die Straße kreuzt,...
O-Ton 3 (Torsten Reinwald, 14 Sek.): "...dann auf jeden Fall Fernlicht ausschalten, hupen und bremsen. Und auf jeden Fall langsam weiterfahren danach, wenn alles gut gegangen ist. Es ist immer mit Nachzüglern zu rechnen, die meisten Tiere sind nicht alleine unterwegs."
Sprecherin: Lässt sich ein Unfall nicht vermeiden, gelten dieselben Regeln wie bei jedem anderen Verkehrsunfall auch:
O-Ton 4 (Torsten Reinwald, 20 Sek.): "Erst Warnblinkanlage einschalten, dann Warnweste anziehen und die Unfallstelle mit dem Warndreieck sichern, danach Polizei rufen. Wenn das Tier verletzt ist, bitte nicht anfassen. Es kann in Panik sein und sie selbst verletzen. Und wenn das Tier geflüchtet ist, trotzdem die Polizei anrufen, damit wir das Tier dann auch finden können."
Abmoderationsvorschlag: Für mehr Sicherheit auf den Straßen können Sie übrigens Wildunfälle über die App des Tierfund-Katasters eintragen. Auf diese Weise lassen sich typische Gefahrenstellen besser ausmachen. Alles dazu und natürlich, was Sie über Wildunfälle wissen sollten, finden Sie auch noch mal im Netz auf jagdverband.de/wildunfall zum Nachlesen.
Pressekontakt:
Torsten Reinwald
Tel.:030/2091394-23
Mail: pressestelle@jagdverband.de
Original-Content von: Deutscher Jagdverband e.V. (DJV), übermittelt durch news aktuell