Deutscher Jagdverband e.V. (DJV)
"Psssst!"- Die heimischen Wildtiere brauchen im Winter Ruhe
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Berlin (ots)
Anmoderationsvorschlag: Grau, schmuddelig und bitterkalt: Im Winter fliegen ja viele Menschen so wie die Vögel in wärmere Gefilde. Da gibt's Sonne pur, keine kalten Füße mehr und Essen satt am Hotelfbuffet. Für unsere heimischen Wildtiere ist das natürlich keine Option, die müssen hier überwintern und habe dafür auch ganz bestimmte Strategien entwickelt. Welche das sind, verrät Ihnen jetzt Jessica Martin.
Sprecherin: Heimische Wildtiere haben in den letzten Tausenden von Jahren viele Strategien entwickelt, um die kälteste Zeit des Jahres gut zu überstehen.
O-Ton 1 (Torsten Reinwald, 23 Sek.): "Dazu gehört vor allen Dingen, sich ein richtig dickes Fettpolster anzufressen, um nicht zu verhungern. Einige verkriechen sich dann in Höhlen, Baumstämme oder in Gebäuden, und viele Tiere bewegen sich wenig oder gar nicht mehr. Das alles spart eben Energie - und die meisten Tiere müssen eben sehr sparsam mit ihren Energievorräten umgehen im Winter."
Sprecherin: Sagt Torsten Reinwald, Biologe beim Deutschen Jagdverband. Igel, Fledermaus und Siebenschläfer verschlafen den Winter beispielsweise komplett.
O-Ton 2 (Torsten Reinwald, 20 Sek.): "Die können ihre Körpertemperatur stark absenken, auch ihren Herzschlag verlangsamen. Der Igel zum Beispiel atmet statt 50 Mal pro Minute nur noch ein bis zweimal. Und diese Tiere zehren dann von ihren Fettpolstern, die sie sich angefressen haben im Herbst, und wachen dann irgendwann auf, wenn der Frühling da ist."
Sprecherin: Fische, Frösche sowie Insekten fallen in eine sogenannte Winterstarre, bis es wieder wärmer wird. Und Dachs oder Eichhörnchen schlafen zwar viel, stehen aber durchaus auch mal auf, um was zu fressen. Wenn sie denn was finden. Für Allesfresser wie Fuchs oder Wildschwein ist das in der Regel kein Problem.
O-Ton 3 (Torsten Reinwald, 29 Sek.): "Die finden auch im Winter genug zu fressen. So viel, dass im Winter sogar ihre Paarungszeit stattfindet. Ein Sonderfall sind unsere Pflanzenfresser, wie Reh oder Hirsch, die schalten einfach in den Energiesparmodus. Das heißt, sie reduzieren den Herzschlag und die reduzieren sogar die Temperatur in den Gliedmaßen, um Energie zu sparen. Das Reh setzt noch einen drauf: Das trägt Dauerwelle im Winter, gewellte hohle Haare. Dadurch entsteht eine isolierende Luftschicht."
Sprecherin: Wichtig für die heimischen Wildtiere ist jetzt aber vor allem: Sie brauchen viel Ruhe und sollten durch uns Menschen nicht unnötig aufgeschreckt werden.
O-Ton 4 (Torsten Reinwald, 24 Sek.): "Gerade im Spätwinter gehen die Energiereserven bei den Wildtieren langsam zu Ende, und jede Flucht braucht unglaublich viel Energie. Und die Gefahr ist groß, dass sie dann das Ende des Winters nicht mehr überleben. Deswegen gilt einfach für Wintersportler, Spaziergänger und auch Hundebesitzer: Bitte bleiben Sie auf den Wegen oder auf den Skirouten, damit es den Tieren gut geht."
Abmoderationsvorschlag: Mehr Infos zum Thema und viele weitere gute Tipps zum richtigen Umgang mit heimischen Wildtieren finden Sie im Netz unter Jagdverband.de.
Pressekontakt:
Torsten Reinwald
Tel.:030/2091394-23
Mail: pressestelle@jagdverband.de
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