Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zu Stoibers Abschied:
Frankfurt/Oder (ots)
Etwas Absurdes hat dieses Ende ja. Normalerweise werden Politiker in die Wüste geschickt, wenn sie erfolglos sind. In Stoibers Fall aber ist das anders. Er hat eine überaus erfolgreiche Bilanz vorzuweisen. Bayern steht unter den Bundesländern glänzend da, und die Position der CSU ist einzig unter den Parteien. Sie regiert seit Jahrzehnten und toppt ihre ohnehin großartigen Ergebnisse 2003 noch mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit. Trotzdem muss Stoiber gehen. Der Vorgang ist nur psychologisch zu erklären. Vermutlich muss man den Anfang vom Ende auf die verlorene Bundestagswahl 2002 terminieren. Knapp verloren ist zwar auch verloren. Aber manchmal will der Verlierer sich eine solche Niederlage dann nicht eingestehen. Und setzt alles daran zu beweisen, dass er eigentlich doch der Bessere ist. Was Stoiber nach dieser Wahl auch tat, es stand unter diesem Vorzeichen. Und dem immer wieder lockenden Gedanken, es könnte ja vielleicht doch noch was werden mit der Kanzlerschaft. Wenn nicht, dann sollen Land und Leute wenigstens sehen, wie kapital sie geirrt haben. Das konnte nicht gut gehen.
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