Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zum Einstieg der Deutschen Bank bei Sal. Oppenheimer:
Frankfurt/Oder (ots)
Kapitalismuskritiker werden empört sein. Da greift Deutschlands größte Bank nach dem gediegenen Privatbank-Juwel Sal. Oppenheim. Als ob nicht gerade die Gigantomanie und Übernahme-Wut der letzten Jahre die Krise angeheizt hätte. Und wieder ist es Josef Ackermann, der im Mittelpunkt des Zukaufs steht. Nun kann man gegen die Deutsche Bank sagen, was man will. Aber sie hat die Krise bislang ohne Staatshilfe durchgestanden. Und sie hat von den Milliardengewinnen im ersten Halbjahr ein erkleckliches Sümmchen als Risikovorsorge zurückgelegt. Denn der eigentliche Sturm droht im Herbst. Wenn Unternehmen dicht machen, drohen riesige Kreditausfälle. Unter diesen Umständen kann der Zukauf einer trudelnden Luxus-Bank trotzdem ein kluger Schachzug sein. Wenn die Übernahme der Postbank glatt geht, kann Ackermann alles aus einer Hand anbieten: die Postbank als Billiganbieter, die Deutsche Bank fürs Volk und Sal. Oppenheim im Millionärs-Segment. Er könnte als Sieger aus der Krise hervorgehen. Getreu der Marktwirtschafts-Regel: Kaufe, wenn die Kurse niedrig sind.
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