Märkische Oderzeitung: schreibt zur Krise in Ägypten:
Frankfurt/Oder (ots)
Das größte Missverständnis, das die gegenwärtige Krise in Ägypten umweht, ist die Auffassung, dass es hier um einen religiösen Konflikt geht. Natürlich sind die in freien Wahlen an die Macht gekommenen Muslimbrüder Islamisten. Und, ja, sie wollen das Scharia-Recht einführen. Dagegen haben Menschen aufbegehrt, die schon den Autokraten Husni Mubarak gestürzt hatten. Doch an die Spitze der jetzigen Proteste setzte sich nicht ein säkularer Freund der Demokratie. Die Macht hat erneut, wie schon beim Sturz Mubaraks, das Militär übernommen. Es geriert sich mit der Verfolgung der Muslimbrüder als Hüter der Trennung von Staat und Religion. Und es hofft, damit die Massen hinter sich zu bringen. Die Ziele der Militärs haben allerdings nur am Rande mit dieser Vorzeige-Begründung zu tun. Vielmehr sehen die Generäle ihren Einfluss bedroht.
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