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WAZ: Starke Spannungen Leitartikel von Christopher Shepherd
Essen (ots)
Als unlängst die Stromriesen Eon und RWE fast zeitgleich ihre Preise erhöhten, da argwöhnten viele, dass dies abgesprochen gewesen sei. Nun hat das Bundeskartellamt einem solchen Verdacht neue Nahrung gegeben und unterstellt den Energiekonzernen Preismanipulation.
Allerdings muss man solche Vorwürfe schon mit Vorsicht genießen. Bis zum Beweis des Gegenteils gelten die Konzerne ohnehin als unschuldig. Zudem darf nicht vergessen werden, dass die Beschaffungskosten für Energie in letzter Zeit deutlich gestiegen sind. Wieviel Misstrauen den Stromgiganten jedoch entgegenschlägt, zeigt die jüngste Anregung des RWE-Chefs Jürgen Großmann, einen neuen "Energiepakt" zu schmieden. Damit will er die Anfeindungen zwischen Verbraucherverbänden, Energieversorgern und Politik beenden.
Sollte sich der Verdacht der Preisabsprachen allerdings erhärten, müssen die Stromkonzerne zu Recht mit hohen Geldstrafen rechnen. Und dann dürfen sie sich auch nicht wundern, wenn ihnen die Stromnetze für mehr Wettbewerb entzogen werden und sie Kraftwerke verkaufen müssen.
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