Westdeutsche Allgemeine Zeitung
WAZ: Alliierte griffen nicht ein - Alleinschuld - Leitartikel von Rolf Potthoff
Essen (ots)
Die im Anti-Hitler-Bündnis Alliierten wären kein großes Risiko eingegangen, hätten sie in der letzten Phase des Kriegs Bomber nach Osten geschickt, um die Zufahrtswege zum Vernichtungslager Auschwitz zu zerstören. Sie wussten, dass sich in diesem und anderen Lagern des Hitler-Regimes ein Völkermord vollzog. Die Alliierten griffen dennoch nicht ein, was sie vor allem mit militärischen Zwängen begründeten. Solange historisch nichts Anderes bekannt ist, ist ihren Erklärungen zu folgen. Doch Verständnis haben für ihr damaliges Stillhalten muss man nicht. Zu jener Zeit hatte Nazi-Deutschland längst an allen Fronten verloren. Erst recht war da jedes Opfer, das der Krieg noch forderte, zuviel. Und jeder Tag, an dem weitere Opfer hätten vermieden werden können, zählte da umso mehr. Die Auschwitz-Zuwege hätten zerstört werden müssen. Doch ändert diese Sicht nichts an der Tatsache: Der deutsche Nationalsozialismus war es, der den Weltenbrand auslöste, der Abermillionen Menschen in den Tod trieb. Das Verhalten der Alliierten ist kein Mittel, um diese Schuld irgendwie zu relativieren.
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