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WAZ: Kämmerer haben sich verzockt - Kommentar von Wolfgang Pott

Essen (ots)

Nach außen gibt sich die Deutsche Bank gelassen,
wenn es um gerichtliche Auseinandersetzungen mit Kommunen geht. Doch 
die Bank sitzt im Zusammenhang mit risikoreichen Zinsgeschäften auf 
einem Pulverfass. Nicht umsonst lehnte sie vor Wochen einen Vergleich
mit der Stadt Würzburg ab. Hätte sie dem Vorschlag des Gerichts 
zugestimmt, hätte sie einen Präzedenzfall geschaffen und damit eine 
Klagewelle weiterer Kommunen ausgelöst. Hagen und Würzburg sind 
nämlich nicht die einzigen, die glauben, von der Deutschen Bank 
geprellt worden zu sein.
 Sollte am Ende herauskommen, dass die Bank tatsächlich nicht 
ausreichend beraten hat, trifft sie indes nicht einzig die Schuld. Am
Pranger stehen müssen auch jene Kämmerer, die solche Zinswetten 
eingehen, obwohl ihnen nötiges Hintergrundwissen fehlt. In Essen hat 
die Kämmerei die Finger von solcherlei Glücksspiel gelassen. In Hagen
dagegen hat der Kämmerer gezockt und verloren. Wer bei Pferdewetten 
auf den falschen Gaul setzt, kann hinterher auch nicht den 
Veranstalter verklagen.

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Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de

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