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WAZ: Die Welt des Jan Ullrich - Kommentar von Thomas Lelgemann

Essen (ots)

Dieser Mann lebt in einer Parallelwelt. Jan Ullrich
zahlt eine hohe sechsstellige Summe, damit das Betrugsverfahren gegen
ihn bei der Staatsanwaltschaft eingestellt wird. Gleichzeitig 
bestreitet er die Dopingvorwürfe, obwohl die Beweise gegen ihn 
erdrückend sind. In Spanien lagern mehrere Beutel seines Blutes. Wenn
er wirklich unschuldig wäre, würde er keinen Cent zahlen. Schließlich
hat er seine Karriere schon beendet.
Staatsanwalt Apostel machte klar, dass Ullrich gedopt habe. Da es
in Deutschland aber kein Anti-Doping-Gesetz gibt und gegen Ullrich 
nur wegen Betrugs ermittelt wurde, stellte der Staatsanwalt das 
Verfahren gegen die hohe Geldzahlung ein. Die Begründung ist 
allerdings fatal. Im Radsport sei der Betrug Methode gewesen. Das ist
wahr, aber nicht richtig.
Ullrich hat seine Konkurrenten nicht betrogen, aber die gesamte 
Öffentlichkeit. Der Radprofi war ein Idol, er war eines der größten 
Vorbilder, die es im deutschen Sport je gegeben hat. Sein Image hätte
natürlich erheblich gelitten, wenn er das Doping zugegeben hätte. 
Aber durch sein beharrliches Leugnen löst er nur noch Kopfschütteln 
aus. Jan Ullrich lebt in seiner eigenen Welt.

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Telefon: 0201 / 804-2727
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